Traktoren

(geordnet nach Eigenproduktion und dann Importe)

Traktoren aus der DDR

DFZ 322/1 und DFZ 632/1 Kleinschlepper  
Die Kleinschlepper vom Typ DFZ 322/1 und 632/1 wurden bei der PGH Metall Pomßen (Kr.Grimma) gefertigt. Ursprünglich als Transportschlepper für Ziegeleien entwickelt, entstanden durch Weiterentwicklung der Fahrzeuge kleine leistungsstarke Industrieschlepper mit frontseitiger Hubeinrichtung. Die Druckluftbremsanlage für Anhänger erweitere den Einsatzbereich auf verschiedenste Transportaufgaben. Interessanterweise kamen z.B. ca. 300 Stk dieser Typen auf dem Flughafen von Havanna zum Einsatz. Nach vorliegenden Angaben wurden jährlich etwa 300 Fahrzeuge gebaut. Der Fertigungszeitraum erstreckt sich von 1965 bis 1983. Das Fahrzeug gab es in 2 Versionen, die sich in der Motorisierung  unterschieden. das DFZ 322/1 besaß einen 2 Zylinder und das DFZ 632/1 einen 4 Zylindermotor. Der Antrieb erfolgte nur auf die Hinterräder, das Getriebe hatte 4 Vorwärtsgänge und 1 Rückwärtsgang womit 28 km/h möglich waren. Weitere technische Daten: Radstand 1480 mm, Spur v/h 850 mm, kleinster Wendekreis 4800 mm, kleinste Bodenfreiheit 150 mm, Bereifung vorn 21x4, hinten 6,50-16, Betriebsbremse hydraulisch auf Hinterräder, L/ B/ H 2750/ 1100/ 1970. Und zum Schluß einige Daten bei denen sich die 2 Typen unterscheiden:
   DFZ 322/1 DFZ 632/1 
 Motor  2 KVD 8/8 SVL später 2 VD 8/8-2  4 KVD 8/8 SVL später 4 VD 8/8 SVL
 Leistung (PS)  15 30 
 Gewicht (kg) 1200 1620
zul. Gesamtgewicht (kg) 1550 1950

 

DFZ 632/1 des Baujahres 1973 mit dem 4 VD-Motor

DFZ 632/1 des Baujahres 1973 mit dem 4 VD-Motor
 

E 930 Gartengerätesystem  
Der E 930 war Anfang der 80iger Jahre, auf reger Nachfrage, nach motorisierten Gerätesystemen für den privaten Gartenbau, entstanden. Angetrieben von dem, aus dem Moped S 51, bekannten Triebwerk M531 vom IFA-Kombinat Simson Suhl, rollte der E 930 ab 1982 im BT Sebnitz des VEB Landmaschinenbau Neustadt/Sa vom Band. Der Motor leistet 3,6 PS bei 5500 U/min und besitzt zunächst, in der Ausführung “A01“, 3 Vorwärtsgänge. Das Eigengewicht des Geräteträgers betrug dabei 124 kg voll getankt. Ab 1984 ging, neben der “A01-Version“, die Detailverbesserte und um 3 kg schwerere Version “A02“ in Serie. Sie besaß, neben einem geänderten Ansaugtrakt und verändertem Rahmen, 2 Vorwärtsgänge und einen 1 Rückwärtsgang. Dieser Rückwärtsgang wird zwar über das Mokickgetriebe geschaltet aber in einem Spezialgetriebe eingelegt, welches bei beiden Versionen die Höchstgeschwindigkeit auf ca. 8 km/h drosselt. Es lässt sich zudem extra über einen 2. Hebel, für den Fahrbetrieb, dazuschalten. Beide Versionen besitzen eine Keilriemenscheibe, welche z.B. für den Antrieb der Kehrmaschine und des Mähwerks verwendet wird. Als Zusatzgeräte gibt es Wendescharpflug, Kartoffelhäufler und Grubber. Zusätzlich fungierte der E 930, in Verbindung mit dem HP 350 / 400, mit einer Spezialkupplung inklusive Sitz und Bremse, als Kleintransporter. Ab 1987 kam dann der leistungsstärkere 70ccm Motor M731, mit 5,6 PS bei 6000 U/min, im neuen E 930.70 zum Einsatz. Die 50ccm-Variante blieb bis etwa 1989 als E 930.50 im Angebot. Beide wurden nach wie vor als “A01“ und “A02“ gebaut. Nachfolger dieser Typen war, ab 1989, der E 931.50 bzw. E 931.70, die optisch etwas aufgepeppt und wieder detailverbessert wurden. Der Preis eines E 930.50 A02, mit dem Anhänger HP 400.02 und Zubehör, war allerdings mit 16.000,- Mark sehr hoch. Eine Dankeschön an Christoph Hünninger für die Daten!*
 
E 930 (Bj.1985) mit Mähbalken und Anhänger, Foto: Erich Scheidig

E 930 (Bj.1985) mit Mähbalken und Anhänger
Foto: Erich Scheidig
 

E 931 Gartengerätesystem  
Das bekannte Gartengerätesystem E 930 wurde ab 1987 durch das leistungsgesteigerte Gartengerätesystem E 931.50/E 931.70 abgelöst. Das E 931.50 hatte einen 50 cm³ Motor mit 2,65 kW und gab es in der Ausführung E 931.50 A01 (ohne Rückwärtsgang) und E 931.50 A02 (mit Rückwärtsgang) und das E 931.70 einen 70 cm³ Motor mit 3,45 kW Leistung jeweils wieder als E 931.70 A01 (ohne Rückwärtsgang) oder  E 931.70 A02 (mit Rückwärtsgang). Beide Typen gab es jeweils wahlweise mit 2 oder 3 Ganggetriebe. Weitere Detailverbesserungen waren: Ausführung mit einem Stirnradgetriebe in Aluminium-Gußausführung mit verbesserter Lagerabdichtung und Paßfedern zur Drehmomentenübertragung, Ausrüstung mit einem veränderten und wirksameren System zur Motorkühlung, Ausrüstung mit verstärkten Freiläufen mit geschraubtem Gußdeckel und damit wesentlich höhere Lebensdauer, Ausrüstung mit verschleißarmen Fahrschaltmechanismus, verstärkter Lenkholm und eine neue Optik. Die Adapter waren mit dem E 930 austausch- und einsetzbar. Als Anbaugeräte gab es: A11 Rotorhacke, A13 Vielfachgerät, A15 Egge, A16 Häufeleinrichtung, A17 Winkeldrehpflug, A18 Universalhackrahmen, A23 Häufelkörper, A24 Kartoffelrodegerät, A32 Walzenmäher, A33 Mähbalken, A35 Rotorrechwender, A38 Wiesenstriege, A43 Gitterkränze, A44 Hackräder, A45 Transportmulde, A48 Zwillingsräder, A51 Räumschild; A52 Kehrbesen, A53 Schneefräse, A56 Radfahrwerk zur Schneefräse, A58 Dungschieber, A61 Sportplatzwalze, A63 Wasserpumpe.*
  
Das weiterentwickelte E 931.50 mit Mähbalken A 33, Foto: Mathias Gottschewsky

Das weiterentwickelte E 931.50 mit Mähbalken A 33
Foto: Mathias Gottschewsky
  

ES 19/9,5 Einachsschlepper  

Etwa seit 1956 arbeitete der VEB DUZ Schädlingsbekämfungsgeräte Halle (Saale) an einem Einachsschlepper zur Ablösung seiner DUZ-Geräte. Der Typ wurde anfangs unter der Bezeichnung ES 19/8 geführt. Er sollte als Universalgerät in der Land- und Forstwirtschaft sowie dem Gartenbau Anwendung finden. Für die notwendige Leistung sorgte ein 1-Zylinder-Zweitaktmotor vom Typ EL 350, er leistete 8 PS bei 3000 U/min. Das Getriebe bot jeweils 4 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge mit denen er 12,0 bzw. 9,4 km/h erreichte. Für den Betrieb von Zubehör stand eine Zapfwelle mit verschiedenen Geschwindigkeiten zur Verfügung. Auch die Palette an Zusatzgeräten sollte vergrößert werden, so waren u.a. noch ein Vielfachgerät, ein Frontmähwerk, ein kombinierter Heu- und Schwadwender, ein Düngerstreuer, eine Drillmaschine, eine Anbaukreiselpumpe sowie ein Einachsanhänger für die Produktion vorgesehen. Auch verschiedene Spurweiten ließen sich je nach Einsatz einstellen, so waren für den Gartenbau 62,5/75,0/83,4 und 100 cm sowie im Forsteinsatz 46 und 62,5 cm möglich. Die Fertigung des ES 19/8 sollte im Traktorenwerk Schönebeck stattfinden, weshalb beide Betriebe kooperierten. Nach Produktionsbeginn wollte Halle am Nachfolgemodell ET 46 arbeiten. Durch staatliche Festlegungen (VVB) kam es dazu, dass der VEB DUZ Halle ein Kooperationsbetrieb von Schönebeck wurde und dann ab 1966 ein Betriebsteil des TWS. Die Konstruktion des ET 46 wurde daraufhin auf „Eis“ gelegt. Eine weitere Entwicklung erfolgte nicht. Mit dem in der Serie modifizierten Motor brachte er es auf 9,5 PS womit sich die Bezeichnung auf ES 19/9,5 änderte. Leider blieb es jedoch bei 30 gefertigten Schleppern, die Serienfertigung scheiterte wohl an dem aufwendig aufgebauten Getriebe, zudem hatten die bereits hergestellten ES 19 eine Irrfahrt durch mehrere Produktionsstätten hinter sich. So war neben dem VEB DUZ Halle/Sa, dem Mähdrescherwerk Weimar, der VEB Schleppwerk Nordhausen (Harz) und wieder das DUZ-Werk an der Fertigung beteiligt. Zwar wurde noch an einem Nachfolgemodell, dem ES 20, gearbeitet, doch diese Arbeiten wurden ebenfalls abgebrochen. Weitere technische Daten: Betriebsgewicht 410 kg, zul. Gesamtgewicht 600 kg, Bereifung 6.00-20 AS, Länge über alles 3000 mm, größte Breite 1200 mm, Höhe ca. 1100 mm, zul. Anhängelast 1000 kg.*

Einachsschlepper ES 19

2. Prototyp des Einachsschleppers, noch als ES 19/8 von 1956
 

GT 124  
Ab 1962 begann man im neu Rekonstruierten  VEB Landmaschinenbau Haldensleben mit dem Musterbau zum GT 124. Die Form des RS 09 wurde im Prinzip beibehalten, jedoch wurde der neue 4-Zylinder Motor 4 VD 8/8 SVL mit 25 PS vom VEB Motorenwerk Cunewalde eingebaut. Als weitere Neuerungen, wurden alle GT 124 mit einem Sturzrahmen ausgerüstet.*
 
GT 124 mit Zwischenachsanbaugerät P 420

GT 124 mit Zwischenachsanbaugerät P 420
 

HT 140 Stallarbeitsmaschine   HB
Die Stallarbeitsmaschine aus dem VEB Weimar-Werk war ein richtig universell einsetzbares Fahrzeug, ideal zugeschnitten für die Arbeiten im Stall mit Gangbreiten ab 1,70 m. Mit Ihr war es möglich in den verschiedenen Ausrüstungen Umzuladen, zu Laden, Ziehen und Verteilen in Kombination mit Anhängegräten, Reinigen von Flächen und sogar der Antrieb stationärer Anlagen ist möglich. Der 4 Zylindermotor vom Typ 4 VD 8,8/8,5-2 SRF leistete 37 PS und mit den 8 Gängen sind Geschwindigkeiten zwischen 2 - 20 km/h möglich, und dies Vorwärts wie Rückwärts was auch durch das Wendegetriebe noch vereinfach wird! Der Antrieb erfolgt auf alle 4 Räder. Zur Ausrüstung zählen verschiedene Anbaugeräte für den Hubarm, so z.B. eine Leichtgutgabel (1600 mm breit) wahlweise mit Klappgreifer, eine Leichtgutschaufel (1600 mm), eine Schwergutschaufel (1000 mm) und eine Dunggabel (1400 mm). An den Kraftheber kann der Kehrbesen und ein Schiebeschild angebaut werden. Das Umrüsten ist einfach und in kurzer Zeit möglich, 1 Mann benötigt nur etwa  2 min. Für Zapfwellengetriebene Geräte steht die Frontzapfwelle mit 540 U/min Motorgebunden zur Verfügung. Heckseitig ist noch eine Bolzen- sowie eine Hubkupplung vorhanden. Weitere technische Daten: Fahrzeuglänge ohne Ausleger/mit Ausleger ohne Werkzeug 3300/4700, B/ H 1625/ 2500 mm, Wendekreisdurchmesser 10 m, Übergabehöhe bei abgekipptem Arbeitswerkzeug 2750 mm, Hubhöhe mit Schaufel 3600 mm, Tragfähigkeit der Schaufel 5 kN (500 kp), zulässige Aufsattellast der Hubkupplung 9,0 kN (900 kp), Zapfwellenleistung 27 PS, Anhängemasse Bolzenkupplung/ Hubkupplung max. 6,5 / 9,0 t (für druckluftgebremste Anhängefahrzeuge, Masse der Grundmaschine 3200 kg.*
  
Stallarbeitsmaschine HT 140

Stallarbeitsmaschine HT 140 (Ansicht links und rechts)
 

KS 07/62 (KS 07/60) "Rübezahl" Kettentraktor  
Der KS 07 wurde ab 1952 im Brandenburger Traktorenwerk gebaut. Er entstand aus der FAMO Konstruktion des KS 06 der aber nicht in Serie ging. Zum Einsatz kamen die Schlepper vor allem bei den schweren Arbeiten in der Landwirtschaft, so z.B. beim Pflügen. Der Motor war ein 4 Zylinder-Wasser gekühlter Dieselmotor. Die Leistung wurde Anfangs mit 65 PS angegeben, später stellte man fest, daß er doch nur 60 PS hatte, weshalb man dann auch die Bezeichnung KS 07/60 gebrauchte. Die Motorkraft wurde mit einem Triebrad auf das Kastenlaufwerk übertragen, welches aus 10 Laufrollen und den umlaufenden Ketten mit je 39 Gliedern bestand. Zum Lenken war eine Doppeldifferenzial- Lenkbremse eingebaut, auch bekannt als Cletrac- Lenkgetriebe. Das Getriebe hatte 4 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang, mit dem max. 9 km/h erreicht wurden. Als Zusatzausrüstung waren eine Zapfwelle (540 U/min) sowie ein Riemenscheibenantrieb erhältlich, womit er auch den Antrieb von Dreschmaschinen übernehmen konnte. Es gab auch eine Version mit Schiebeschild, bei der das Getriebe etwas anders abgestimmt war. Die modernisierten KS 07 gingen schon in Richtung KS 30. Insgesamt wurden 5665 Stk. gebaut.*
 
Kettenschlepper KS 07, Foto: Johann Walter

Eine neuere KS 07 auf einer Agra-Ausstellung in
Markkleeberg 1989, Foto: Johann Walther
 

KS 30 "Urtrak" Kettenschlepper  
Diese schwere Zugmaschine vom Brandenburger Traktorenwerk entstand in Folge eines 52 Punkte Programms welche schon zum Teil bei der KS 07 verwirklicht wurden und schließlich im Bau der KS 30 mündeten. Erste Serien-Fahrzeuge wurden 1956 gefertigt. Die letzten KS 07 unterschieden sich nur noch vom Kastenlaufwerk von der KS 30. Mit dem neuen Pendelrollen-Laufwerk sollte die KS 30 wesentlich besser für Feldarbeiten geeignet sein. Der 4-Zylinder-Dieselmotor hatte wegen der neuen Luftfilteranlage die neue Bezeichnung 4F 175 D2 erhalten, und leistete 63 PS. Das Getriebe hatte 4 Vorwärtsgänge und 1 Rückwärtsgang. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 9,0 km/h. Der Antrieb erfolgte über ein hinten liegendes Treibrad auf die Stahllaufkette mit 41 Gliedern. Das Fahrwerk verlieh der KS 30 selbst auf unebenem Gelände hervorragenden Bodenschluß, auch auf schwersten Böden. Dazu trug auch der von 0,520 k/cm² auf 0,430 kp/cm² verringerte Bodendruck bei, eine Folge der neuen Kette. Durch die griffigere Stahllaufkette konnte auch die Zugkraft um 15 bis 53 % gesteigert werden. Für Anbau und Anhängergeräte gab es eine Hydraulikpumpe mit Steuerelementen zur Bedienung freier Arbeitszylinder. Eine hintere Zapfwelle konnte mit 540 U/min fahrkupplungsunabhängig bedient werden. Auch der Anbau einer Riemenscheibe mit 400 mm Ø und 1000 U/min war möglich.  Die Typen KT 731S, KT 731G und KT 732 waren Weiterentwicklungen des KS 30 in Bezug auf das Laufwerk. Hier kamen Dederonverstärkte Gummilaufbänder mit verschiedenen Stollen und Stegen zum Einsatz. Die Neuerungen wurden nicht mehr Praxiswirksam weil die Nachfrage zurückging und das Interesse an Kettenschleppern erlosch. Von der KS 30 wurden von 1955-1964 insgesamt 4486 Stk. gebaut. Weitere techn. Daten: L/B/H 3985/ 1610/ 2280 mm, Kettenbreite normal 360 mm (420 mm Überbreite), Spurbreite 1250 mm, Gewicht 5200 kg.*
 
schön restaurierter KS 30

schön restaurierter KS 30
 

KT 50 PL Kettentraktor  
Der KT 50 PL ist ein Ketttraktor und wurde beim VEB Brandenburger Traktorenwerke in Brandenburg/Havel gebaut. Zum Antrieb wurde ein Dieselmotor vom Typ 4F 175 D5 eingebaut, dessen 4 Zylinder zusammen 8590 ccm haben und 63 PS bei 1150 U/min aufbringen. Interessant ist beim Starten mit den 12V-Baterrien, daß diese beim Anlassen mit einem Umschalter in Reihe geschaltet werden, und so der Anlasser mit 24V betrieben wird. Das Wechselgetriebe hat 3 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang, mit dem 3,0 - 6,6 km/h erreicht werden. Das Ausgleichgetriebe des KT 50 ist ein Spezial-Lenkdoppel- Differenzial mit der zusätzlichen Funktion zur Lenkbremsung. Der kleinste Wenderadius beträgt 3,40 m. Die Gleisketten gab es in 360 mm oder 420 mm Breite und in Hoch- oder Flachstollenausführung. In den beiden pendeln aufgehängten Kettenkästen sind jeweils 5 Laufrollen (unten), die Stützrolle (oben) und das Leitrad (vorn) zum Spannen der Kette und das Antriebsrad (hinten) zusammengefaßt. Die hydr. Anlage besteht aus einer 6 Kolben-Hochdruckpumpe mit 2 Steuerkreisen, einer für den den Grundrahmen zum Hebe und Senken und einer für das angebaute Arbeitsgerät. Für die KT 50 gab es folgende Arbeitsgeräte: ein Planierschild (KT 50PL), einen Schürfkübel mit Überkopflader (KT 50ÜK), ein Rodegerät, einen Wurzelrechen und eine Heckseilwinde. Hergestellt wurden von der Version "KT50PL" 2789 Stk und 1965 verließen die letzten das BTW.*
 
KT 50 PL, Foto: Mathias Gottschewsky

unrestaurierte KT 50 PL, Foto: Mathias G.

P22 Primus Radtraktor  
Zu diesem recht seltenen Exemplar hab ich nach langer Zeit einiges ermitteln können. Der rechts abgebildete Traktor müßte ein Primus P22 sein. Die Firma Primus- Traktoren- Gesellschaft mbh wurde 1932 gegründet und 1934 wurde der erste Schlepper in Berlin Lichtenberg gebaut. Das erste Modell war der Primus P 22 mit F2M414 Motor wassergekühlt von Deutz, der 2198 ccm Hubraum und 22 PS hat. Das Getriebe ist ein Prometheus-Getriebe mit 4 Gängen mit denen der Schlepper zwischen 3,4 - 15 km erreicht. Zur Ausrüstung zählen weiterhin Differenzialsperre, Riemenscheibe, Zapfwelle und ein Mähwerk auf Wunsch. Der P 22 ist 1600 kg schwer und kann eine Anhängelast von 16t ziehen. Nach Krieg erfolgte ein Umzug nach Miesbach und die Schlepperproduktion wurde dort 1947 wieder aufgenommen. Hergestellt wurden später auch andere Typen, der stärkste war der PD 60 mit 60 PS aus dem Jahre 1957. Mehr Bilder vom Primus findet Ihr auch auf Christian Ramin`s Seite. Ihm und den anderen die hier Daten beigesteuert haben einen herzlichen Dank!*
 

Ein schön restaurierter Primus P22 ((Bj.1936 o.1939)
Foto: Mathias Gottschewsky
 

RS 02/22 "Brockenhexe"  
Der RS 02/22 aus dem Schlepperwerk Nordhausen wurde von 1949 bis 1952 gefertigt und war im Prinzip der Nachbau einer Produktion aus der Zeit vor 1945. Einige Baugruppen wie Motor und Getriebe wurden vom Normag NG 10 übernommen, und vom MBA 751 Schlepper stammt die Haube, von der man noch die Presswerkzeuge besaß. Der Motor vom Typ F2M 414 ist ein Lizenzbau von Deutz mit 22 PS bei 1500 U/min. Später bot das Traktorenwerk Nordhausen einen Nachbaumotor mit der Bezeichnung 2 VD 14/10 SRW an. Das Viergang-Getriebe vom Typ F12 erlaubte einen Geschwindigkeitsbereich von 3,8 - 17,8 km/h. Die Betriebsbremse war einen Innenbackenbremse die auf die Hinterachse wirkte, und die Feststellbremse war als Bandbremse ausgeführt. Eine Heckzapfwelle lieferte 540 U/min die Fahrkupplungsanhängig waren. Der RS 02 konnte auch mit Riemenscheibe und Zapfwelle ausgestattet werden, die als Sonderausstattung bestellt werden mußten. Vom RS 02 wurden in den 4 Jahren Fertigungszeit nur 1935 Stk. gebaut, es mußten Fertigungskapazitäten für den "Pionier" und RS 04/30 geschaffen werden! Weitere techn. Daten: L/B/H 2980/ 1560/ 2160 mm, Radstand 1750 mm, Spur v+h 1270 mm, Gewicht 1775 kg.*
 

 
"Brockenhexe" RS 02/22
 
RS 03/30 "Aktivist" Radschlepper  
Der RS 03/30 wurde von 1949 bis 1952 im Brandenburger Traktorenwerk (BTW) hergestellt. Er war ein Standardtraktor in Blockbauweise.  Der 2-Zylindermotor leistete 30 PS bei 1500 U/min. Angelassen wurde der Motor noch mittels Andrehkurbel und Dekompressionseinrichtung. Als Getriebe wurde eine Konstruktion der Fa. Prometheus verwendet. Es gab 4 Gänge mit denen Geschwindigkeiten zw. 3,94 bis 17,80 km/h Vorwärts und 5,30 km/h Rückwärts erreicht wurden. Die Bremsanlage bestand aus der Betriebsbremse die als Backenbremse auf die Hinterräder wirkte und einer Handbremse die als Bandbremse auf das Getriebe wirkte. Zur Ausrüstung des "Aktivist" gehörte neben der Zapfwelle mit 540 U/min auch eine Riemenscheibe mit 1400 U/min und 225 mm Durchmesser. Etwas nachteilig beim Einsatz zeigte sich der sehr kurze Radstand weshalb der "Aktivist" zum Aufbäumen neigte. Später versuchte man dies durch eine verlängerte Motorhaube mit nach vorn verlagertem Kühler und neuem Vorderachsträger zu komprimieren, jedoch mit mäßigem Erfolg. Weitere technische Daten: L/ B/ H 2685/ 1630/ 2300 mm, Radstand 1650 mm (später 1700 mm), Bereifung 6,00-16 (vorn) 9,00-24 (hinten), kleinster Wenderadius 3,925 mm. Vom Aktivist wurden nur 3761 Stück hergestellt, aber auch heute sind noch einige dieser kleinen "Helfer" auf Schleppertreffen zu finden.*
 

Liebevoll restaurierter RS 03 "Aktivist". Er hat den ab 1951
nach vorn verlagerten Kühler mit neuer Vorderachskonsole.
 

RS 04 /30 Mehrzweckschlepper (RS 30)  
Der RS 04 aus dem Schlepperwerk Nordhausen , auch RS 30 genannt, war die Ablösung für die "Brockenhexe" und den "Aktivist". Einen Markennamen wie die anderen Schlepper hat er nicht erhalten. Die Konstruktion geht auf das BTW in Schönebeck zurück und erste Vorserienfahrzeuge wurden 1950 in Brandenburg gebaut. Dann wurde von der HV Fahrzeugbau beschlossen die Serienfertigung nach Nordhausen zu verlagern und so begann erst 1953 die Produktion. Insgesamt wurden zw. 1953 und 1956 dann 7574 Exemplare gebaut. Der Wassergekühlte Motor mit der Bezeichnung EM 2-15 entstammt einer Baureihe des Lkw Herstellers VOMAG in Plauen, der dort auch für den H3A genutzt wurde. Im RS 04 wurde der gekürzte Motor mit nur 2 Zylinder verwendet, der dann 30 PS bei 1500 U/min leistete. Der RS 04 besaß schon Elektrostarter mit Dekompressionseinrichtung. Das Getriebe hatte 5 Gänge was Geschwindigkeiten zw. 3,6....18 km/h erlaubte. Mit einem zusätzlichen Kriechgang war es möglich Arbeiten auch unterhalb von 1 km/h auszuführen. Zur Ausrüstung zählten eine Getriebezapfwelle vorn und eine Motorzapfwelle mit 540 U/min hinten. Zur Hydraulikanlage zählten der Kraftheber mit Ackerschiene und ein freier Anschluß. Weitere technische Daten: L/ B/ H 3500/ 1600/ 2400 mm, Gewicht 2500 kg, Radstand 2000 mm. Der RS 04 wurde dann vom RS 14/30 abgelöst.*
 
Radschlepper RS 04/30

Liebevoll restaurierter RS 04/30, dahinter ein RS 03 "Aktivist"
 
RS 08/15 "Maulwurf" Geräteträger  
Der RS 08/15 geht auf eine Konstruktion des Ingenieurs Scheuch zurück, der sein Exemplar eines Geräteträgers 1951 dem Werk Schönebeck zur Weiterentwicklung übergeben hatte. Hier saß der Motor aber noch vorn auf der Holmspitze. Der RS 08/15 war dann der erste ab 1952 in Serie gebaute Traktor im Schlepperwerk Schönebeck. Eine Vorserienfertigung soll Anfangs in Brandenburg stattgefunden haben. Der Motor war ein Zweizylinder-2-Takt Benzinmotor der 15 PS leistete. Das Getriebe hatte 2 Gruppen und 4 Gänge und war reversierbar, womit Geschwindigkeiten zwischen 1,5-15 km/h erreicht wurden. Zapfwellenanschlüsse waren seitlich in der Mitte und hinten vorhanden, die Motor- oder Weggebunden betrieben werden konnten. Im Jahr 1955 konnte der RS 08/15 mit immerhin 41 Anbaugeräten betrieben werden! Der Motor wurde im Laufe der Fertigung etwas besser angepaßt, leistete aber nur noch 16 PS wegen der Drehzahlsenkung von 3000 auf 2400 U/min. Dennoch blieb der Motor trotz Verbesserrungen die Schwachstelle des Schleppers, und so wurde er zu Beginn der 60er Jahre wieder von den Feldern verbannt und reihenweise verschrottet.  Im Zeitraum von 1952 - 56 wurden 5751 Stk. des RS 08/15 gebaut. Erfreulicherweise haben einige Exemplare die Jahre überstanden und sind heute bestens restauriert auf Schleppertreffen zu bewundern.*
 
gut erhaltener Schlepper RS 08/15, Foto: Johann Walter

RS 08/15 auf einer Agra-Ausstellung in Markkleeberg 1989
Foto: Johann Walther
 

RS 09 Radtraktor  
Die Produktion des RS 09 im Schlepperwerk Schönebeck begann 1958, und bis 1961 waren 12 000 Stück hergestellt. Der RS 09 ist ein universeller Vierradtraktor der sich von den bisherigen Traktoren grundsätzlich unterscheidet. Besonderes Merkmal war die Zusammenfassung des gesamten Triebwerkes auf und über der Hinterachse. Bei Arbeiten mit Zwischenachs- Anbaugeräten hatte der Traktorist eine gute Übersicht. Der Motor vom Typ D 21 ist ein 2 Zylinder- Viertakt- Dieselmotor (Lizenzbau Warchalowski), der 18 PS bei 3000 U/min leistet. Das Getriebe hatte 4 Gänge und 2 Gruppen, welchem noch ein Wendegetriebe vorgeschaltet wurde, das mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:1 die Benutzung der Vorwärtsgänge auch als Rückwärtsgänge ermöglicht. Es können Geschwindigkeiten zw. 0,89 - 14,86 km/h erreicht werden. Das Getriebe besitzt auch eine Zapfwelle vorn und hinten, die wahlweise als Motor- oder Wegezapfwelle schaltbar ist. Im Betrieb kann die Motorzapfwelle mit Hilfe der Lamellenkupplung kurzzeitig ausgeschaltet werden. Die Lenkung ist eine mech. Schneckenlenkung nach dem System Ross. Der kleinste Wenderadius ist 2,4 - 2,6 m mit Einzelradbremsung. Mit der Hydraulikanlage kann ein doppeltwirkender Arbeitszylinder betätigt werden. Weitere technische Daten: L/ B/ H 3260 (ab Fzg.Nr.1201: 3560 mm)/ 1520 mm, 1800 mm, Bodenfreiheit 240 und 480 mm, Eigenmasse betriebsfertig 1070 kg.*
 
RS 09 mit E 143 Schneidwerk

RS 09 mit E 143 Schneidwerk
 

RS 14/46 (Famulus 46)  
Als leistungsstärkste Version in der Famulus-Reihe baute das Schlepperwerk Nordhausen den Typ RS 14/46. Es handelte sich dabei aber lediglich um leistungserhöhte Motoren bei denen einfach die Drehzahl von 1600 auf 2000 U/min heraufschraubte, verwendet wurde dabei aber nur die Wassergekühlte Version des 2 KVD 14,5/12 SRW. Die Motoren waren jedoch mit dieser Maßnahme etwas überfordert und erwiesen sich als nicht standhaft im Alltagseinsatz. Deshalb nahm man im Laufe der Zeit die Drehzahl wieder auf 1800 U/min herunter, wodurch die Leistung auf 40 PS sank. Der Antrieb erfolgte wie beim Vorgängermodell auf die Hinterräder. Das Getriebe hatte 4 Vorwärtsgänge, 1 Rückwärtsgang und 2 Gruppen, die Höchstgeschwindigkeit lag bei 28,4 km/h. Die Bremsanlage bestand aus der Betriebsbremse welche eine Innenbackenbremse war, und der Handbremse welche als Bandbremse aufgebaut war. Zur Ausrüstung gehörten eine Dreipunktaufhängung mit Ackerschiene und eine Zapfwelle, wahlweise motorgebunden mit 540 U/min oder Getriebegebunden mit 615 U/min. Weitere technische Daten: Radstand 1930 mm, Spur vorn: 1250/1450/1650 mm, hinten: 1300-1700 mm in Stufen von 100 mm verstellbar, Gewicht 2100 kg, L/ B/ H 3410/ 1700/ 1800 mm. Zwischen 1960 und 1963 wurden deshalb gerade einmal 3820 Stk RS 14/46 gefertigt. Einige Exemplare sind bis heute erhalten geblieben, wenn auch nur mit 40 PS.*
 
Schön restaurierter RS 14/46 (Famulus 46)

Schön restaurierter RS 14/46 (Famulus 46)
 

SZ 24 Seilzugaggregat  
Das Seilzugaggregat SZ 24 kann als eine Art Weiterentwicklung der alten Dampfpflüge betrachtet werden, und sollte zur Bewirtschaftung von Agrarflächen mit ungünstiger Bodenstruktur hauptsächlich in der Magdeburger Börde, der Wische und im Oderbruch dienen. Gebaut wurde das SZ 24 im VEB Mähdrescherwerk Weimar ab 1960/61 in einer Stückzahl von 122 Exemplaren. Ein Arbeitssatz bestand immer aus zwei Seilzugaggregaten und einem Pflug (Drehpflug B 090 oder Kipppflug B 091), oder Kombinator in Form der Seilzugegge B 492. Die Seilzuggeräte wurden am Rand der zu bearbeitenden Fläche aufgestellt, wobei der Höchstabstand zwischen den beiden SZ 24 560 m betragen konnte. Die Aggregate waren mit einem Kettenlaufwerk ausgerüstet, bei denen der max. Bodenruck bei etwa 0,6 kg/cm² betrug. Der Antrieb der Seiltrommel erfolgte über ein 4-Ganggetriebe, um die Geschwindigkeit der jeweiligen Zugkraft des Pfluges anpassen zu können. Die Zugkräfte betrugen im 1.Gang 12 t, 2. Gang 9,7 t, 3.Gang 8,1 t und im 4.Gang 6,1 t. Als Antriebselement des SZ 24 war ein 6-Zylinder Diesel vom Typ 6 KVD 18/15 SRW mit 180 PS-Leitung eingebaut. Das Arbeitsgerät in Form von Pflug oder Kombinator wurde nun zwischen den beiden Zugaggregaten wechselweise hin- und hergezogen. Die Verständigung zwischen den 3 Arbeitsaggregaten erfolgte mittels optischer Signaleinrichtung. Je nach Einsatzverhältnissen konnte mit den SZ 24 bis 1 ha bearbeitet werden. Weitere technische Daten: L/ B/ H 6180/ 2600/ 2240 mm, Spurweite 2100 mm, Bodenfreiheit 300 mm, Betriebsgewicht 13.600 kg, zulässiges GGw 16.000 kg, Wenderadius 7200 mm, Vmax 4,18 - 8,15 km/h.*
 

SZ 24 in Arbeitsposition, gut sind die Signalleuchten am
Fahrerhaus zur Verständigung mit dem anderen SZ 24 erkennbar.
Foto: ZPL Bornim/Caaschwitz
 

TT 220 Traktor (Prototyp)  
Zum TT 220 ist nur sehr schwer etwas in Erfahrung zu bringen. Hergestellt wurde der Traktor im Traktorenwerk Schönebeck. Mit diesem Tragtraktor sollte die Ablösung des RS 09/GT 124 erfolgen. Die Entwicklung geht bis ins Jahr 1964 zurück als man versuchen wollte die 0,9 Mp Zugkraftklasse mit einem 60 PS Traktor zu besetzten. Erste Funktionsmuster soll es bereits 1966 gegeben haben, aber wenn man bedenkt, daß der "ZT 300" selbst erst 1967 herauskam und dessen Funktionsmuster etwas anders aussieht, so ist das wohl etwas früh. Das Baujahr des gezeigten TT 220 wird mit 1968 angegeben, und von Markkleeberg wurden 12 Stk. als gebaut genannt, anderen Recherchen zufolge müssen es mind. 15 Exemplare gewesen sein. Der TT 220 hatte einen Wassergekühlten 3 Zylinder- Dieselmotor vom Typ 12/11 (Hubraum 3420 cm³) der 60 PS leistete. Das Getriebe hatte 9 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgänge. Heute existieren noch 2 Exemplare, einer davon wurde im Museum in Markkleeberg restauriert und ist nun im Museum Blankenhain zu bewundern. Nicht geklärt ist bisher in wie weit der TT 220 mit dem ZT 301 in Verbindung steht, den auch der ZT 301 hat einen 3 Zylinder Motor.*
 
erhalten gebliebener TT 220 im Museum Blankenhain

erhalten gebliebener TT 220 im Museum Blankenhain
 

UT 082 Universalgeräteträger  
Der UT 082 ist ein kleiner universeller Traktor aus dem VEB Kombinat Gartenbautechnik. Die Herstellung erfolgte im BT Butzen mit Endfertigung im Kfl Lübben. Der Traktor ist für den universellen Einsatz in Landwirtschaft, Gartenbau, Kommune oder Forst bestimmt, einfach überall wo die "Große" nicht hinkommen!! Den Antrieb nur auf die Hinterachse übernimmt ein 2 Zylinder-Luftgekühlter Dieselmotor vom Typ 2 VD8/8-2SVL mit 10 kW Leistung. Die Lenkung ist vollhydraulisch und das synchronisierte Wechselgetriebe mit zweistufiger Untersetzung hat 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge mit dem Geschwindigkeiten zw. 2,5 - 22,1 km/h erreicht werden können. Rückwärts sind 1,2 - 3,2 km/h möglich. Das Differenzial ist sperrbar. Die Hydraulikanlage hat 3 Kreisläufe, einen für den Kraftheber mit Schwimmstellung und 2 für Zusatzgeräte. Mit der Heckzapfwelle können bis zu 8 kW übertragen werden. Zusatzausrüstungen sind reichlich erhältlich: Adaptergetriebe für Zwischenanbaugeräte, Pflüge, Bodenfräsen, Grubber, Scheibenpflüge, Pflanz- und Saatgeräte, Düngerstreuer, Fronthubgeräte, Futterverteilwagen, Mähwerke und vieles mehr. Weitere technische Daten: Gesamtmasse 1140 kg, Achslast vorn 440 kg, hinten 700 kg, zul. Gesamtgewicht 1650 kg. Gebaut wurde der UT 082 ab 1984 - 1989 in 1000 Exemplaren. Der Schlepper wurde dann bis 1991 abgewandelt  als KTB15 bzw. KTB20 (KTB= Kleintraktor Butzen) weitergebaut und hatte 3 bzw. 4 Zylindermotoren von Kubota eingebaut.*
 
UT 082 mit Frontlader

UT 082 mit Frontlader
 

ZT 300 Radtraktor  
Am 15.09.1967 verließ der erste Serientraktor einer neuen Generation die Werkhallen in Schönebeck und setzte neue Maßstäbe in der Landwirtschaft. Der Motor vom Typ 4 VD 14,5/12 SWR mit MAN-System leistete nach 90 PS (nach DIN). Ab 1978 wurde dann der Motor 4 VD 14,5/12-1 SRW eingebaut und leistete 100 PS. Ein modernes 3-Gang- Schaltgetriebe mit 3-Gruppenschaltungen  erlaubte die Wahl von 9 Vorwärts- und 6 Rückwärtsgängen mit denen Geschwindigkeiten zwischen 3,06....28,84 km/h gefahren werden konnten. Mit der Unterlaststufe wurde nochmals eine Geschwindigkeitsreduzierung um 21 % bei gleichzeitiger Zugkrafterhöhung um etwa 27% erreicht. Zur Hydraulikanlage gehören Kraftheber und 2 weitere Kreise für freie Anschlüsse. Die Regelhydraulik besteht aus Antischlupf, hydraulischer Schwimmstellung und Tiefenregelung. Zur weiteren Ausrüstung des ZT 300/303 gehören: Frontzapfwelle (nur am ZT 300), Zugpendel, Zugkraftverstärker, Hubkupplung. Weitere Infos und Unterschiede zwischen den ZT 300, ZT 300-C, ZT 300-D und ZT 300-E findet Ihr auch auf meiner Sonderseite hier!*
 
ZT 300 mit HW 80.11

ZT 300 mit HW 80.11
 

ZT 300-D ZMF Zweiwege-Mehrzweck-Fahrzeug  
Speziell für Betriebe mit Anschlußgleisen, wie z.B. größere Getreidelager oder ACZ, wurde ein Traktor als Zweiwege-Mehrzweckfahrzeug entwickelt. Das Fahrzeug sollte für leichte Verschubarbeiten zur Verfügung stehen und weiterhin als Straßenfahrzeug nutzbar sein.  Die Basis bildete hier der ZT 300 (auch ZT 300-D) aus Schönebeck. Die Traktoren erhielten Spurführungssätze und weitere Einrichtungen wie zusätzliches Spitzenlicht vorn und hinten, Schlußlicht auch vorn und Hupen, die für den Betrieb lt. Anordnung über den Bau und Betrieb von Anschlußbahnen (BOA) von Nöten waren. Zur Fahrt auf den Schienen wurden die Spurführungsachsen auf die Schienen abgesenkt und mit einer Kraft von 8 kN (VA) und 12 kN (HA) gegen die Schienen gedrückt. Die Traktionskraft bzw. Bremskraft resultierte aus der Reibung zwischen den angetriebenen bzw. gebremsten Hinterrädern. Bei Straßenfahrt wurden die Spurführungsachsen angehoben und mechanisch arretiert. Beim Schienenbetrieb konnten Eisenbahnwaggons gezogen und geschoben werden, wobei Front- als auch Heckseitig gekuppelt werden konnte. An der Front war eine mechanische Kuppelstange vorhanden und Heckseitig gab es zusätzlich eine hydraulisch wirkende Kuppelstange. Diese hatte eine Trichterförmige Aufnahme in die der Schraubenkupplungshaken (im geraden Gleis) selbsttätig hineinglitt. Der Kupplungsvorgang erfolge dann durch einen Kupplungsbolzen, der hydraulisch von Fahrerhaus aus betätigt wurde. Für die Mitfahrt eines Rangierers besaß das ZMF zwischen Vorder- und Hinterachse eine Rangierertrittplattform mit Haltegriffen und Hemmschuhhalter an den Vorderradkotflügeln. Insgesamt wurden vom RAW Leipzig etwa 150 Spurführungssätze gefertigt. Weitere technische Daten: L (mit hydraulisch wirkender Kuppelstange)/ B/ H 5920/ 3250/ 2820 mm, Spurweite (Normalspur) 1435 mm, Laufkreisdurchmesser der Spurkranzräder 350 mm, Leermasse 5700 kg, Masse des ZMF-Anbausatzes 665 kg. Die zulässige Fahrgeschwindigkeit beim Schienenbetrieb betrug mit Last 5 km/h und ohne Last 15 km/h, und die zul. Anhängemassen in "t" betrugen im Schienenbetrieb:
 Längs-
neigung
 Gleisbogenradius (m)
500 300 180 135 90 75 65
 0 150 126 110 90 80 63 56 50
 2,5 115 96 86 74 66 54 49 45
 5 90 77 71 62 57 48 44 41
 10 62 56 52 48 44 39 36 34
 15 47 44 42 38 36 32 30 29
 20 38 36 34 32 31 28 26 25
 25 32 30 29 28 27 24 23 22

 

ZT 300-D ZMF

ZT 300-D ZMF, schön zu sehen die vordere und hintere
Spurführungsachse und die zusätzliche Beleuchtung auf dem
Dach die für den Betrieb auf Anschlußbahnen nötig war.
Unterhalb des Luftbehälters ist auch die Rangierertrittplattform
und der Haltegriff an der Motorhaube gut sichtbar.
 

ZT 300-GB Gleisband-Traktor  
Der ZT 300-GB ist eine Gleisbandvariante vom ZT 300. Das erste Modell gab es kurz nach dem Erscheinen des ZT 300 um 1970!! Das Projekt wurde dann aber erst ab 1983 mit 2 Funktionsmustern und 18 Serienfahrzeugen weiter- geführt. Der Traktor war vorgesehen für die Bodenbearbeitung auf wenig tragfähigen Böden. Der Umbau erfolgte in Zerbst, wobei die ZT von Schönebeck in normaler Ausführung angeliefert wurden. Die ZT wurden dann teilweise demontiert. Am vorderen Längsträger gab es Änderungen zur Aufnahme der neuen luftgefederten Vorderachsschwinge, und das Hinterachsdifferenzial mußte ausgebaut werden, damit dort das sogenannte Cletrac-Lenkgetriebe angebaut werden konnte. Die Lenkung erfolgte mit sogenannten Bremsbändern, die hydr. gespannt wurden und so eine Bremswirkung erzeugten, ähnlich der Funktionsweise der Handbremse des ZT. Dann wurde das Laufwerk komplettiert. Das Antriebsrad ist vom LO. Das Gleisband bestand erst aus Alu-, später aus Stahlstollen, das mit Hydraulikzylindern auf Spannung gehalten wurde. Insgesamt wurden 65 Fahrzeuge gebaut. Der Preis für einen ZT 300-GB betrug übrigens einmal 130.000,-M !! Mehr zu den ZT der Reihe 300 auch auf meiner Sonderseite hier!*
 
ZT 300-GB bei einem Traktortreffen

ZT 300-GB bei einem Traktortreffen

ZT 303 Radtraktor  
Ab 1971 gab es die Allradvariante, den ZT 303, und so wurden viele Serienbaugruppen vom ZT 300 übernommen. Die Grunddaten entsprechen demnach auch weitestgehend dem ZT 300, deshalb hier nur die Änderungen. Die neue Allrad-Vorderachse stammt vom IFA W50. Während der Vorwärtsfahrt schaltet sich der Frontantrieb schon bei geringfügigem Schlupf (8 %) der Hinterräder automatisch zu und wirkt über den gesamten Geschwindigkeitsbereich. Das Vorderachsdifferential kann zusätzlich gesperrt werden. Der Zugkraftzuwachs liegt gegenüber dem ZT 300 bei bis zu 25 %. Eine Vollhydraulische Lenkung wurde erst ab 1973 eingebaut. Die Unterschiede zwischen den ZT 303, ZT 303-C, ZT 303-D und ZT 303-E und weitere Infos zum ZT 300 findet Ihr auf der ZT- Sonderseite hier!*
 
Der Allrader, hier als Version ZT 303-D

Der "Allrader", hier als Version ZT 303-D
 

ZT 303 (Umbau auf 6 VD) Radtraktor  
In einigen LPG wurden auch zu DDR Zeiten schon ZT 303 verlängert um Platz für den 6 Zylindermotor aus dem Häcksler zu bekommen. Bei Nachforschungen in den LPG kam jedoch heraus, daß die dortigen Mitarbeiter von einem "ZT 307" noch nie etwas gehört hatten. So könnte man diese ZT 303 also auch nicht direkt als "ZT 307-Nachbau" bezeichnen, da die LPG den Umbau in Eigenregie und nicht in Kooperation mit Schönebeck durchführten. Die originalen ZT 307 bekamen ja auch die "16-20" Vorderradbereifung, die in den LPG umgebauten ZT 303 behielten ihre kleine Bereifung. Nachweislich waren in Thüringen 3 solcher umgebauten ZT schon zu DDR Zeiten im Einsatz.*
 
ZT 303 mit 6-Zylinder-Motor und HTS 100.27

ZT 303 mit 6-Zylinder-Motor und HTS 100.27
 

ZT 304 Radtraktor  
Der ZT 304 entspricht weitestgehend dem ZT 300 und wurde speziell für Industriebetriebe gefertigt, wobei auf einige selten benutzte Baugruppen wie Kraftheber, Unterlaststufe und Zapfwelle verzichtet  wurde, was wiederum Kosten in der Unterhaltung sparte. Die Hydraulikanlage wurde nur einfach ausgeführt. In der Erntehochsaison halfen Traktoren der Industrie auch in der Landwirtschaft aus. Mehr zu den ZT der Reihe 300 auch auf meiner Sonderseite hier!*
 
Dieser ZT 304 gehörte einst zum VEB Margarinewerk Rostock.

Dieser ZT 304 gehörte einst zum VEB Margarinewerk Rostock.
 

ZT 305-A Radtraktor (Hangversion)   
Der speziell für Hanglagen konstruierte ZT 305-A wurde ab 1981 produziert. Das Fahrzeug basiert auf dem Modell ZT 303-D, hat also ebenfalls den 100 PS-Motor 4VD 14,5/12-1 SRW, und wurde in einigen Baugruppen für den Einsatz in Hanglagen bis zu 45 % Hangneigung modifiziert. Um nicht, wie in anderen Ländern üblich, ein völlig neues Fahrzeug mit niedrigeren Schwerpunkt zu entwickeln, ging man in Schönebeck einen anderen Weg, man verbreiterte einfach den Schlepper mit Zwillingsrädern um die seitliche Kippsicherheit zu gewährleisten. Im einzelnen wurden folgende Baugruppen verändert: Schmiersystem im Motor durch längeres Ölansaugrohr für optimale Motorschmierung auch in Hanglage, Ausrüstung der Hinterräder mit Bereifung 18.4-34 AS, bei Hangeinsatz Zwillingsbereifung 2x 18.4-34 AS mittels Zwischenstücken (500 mm) auf der Hinterachse möglich, druckluftgebremste Vorderachse, Bremsanlage mit Bremskraftverstärker ausgerüstet (Funktion "geteilte Bremse" an der Hinterachse ohne Funktion), neue Vorderachsbereifung Dimension 16-20 (Mehrzweck), Anbau einer Überbreitenkennzeichnung an hinteren Kotflügeln sowie Kotflügelverbreiterung mit Beleuchtung möglich, verstärkte Doppelgelenkwelle zur Vorderachse sowie verstärkte Hinterachstrichter zur besseren Kraftaufnahme bei Geländeunebenheiten. Weitere Unterschiede zum ZT 303-D sind die serienmäßige Ausrüstung der ZT 305-A mit einer Hubkupplung für Aufsattelanhänger, hydraulische Mengenregelung und druckloser Ölrücklauf für den Betrieb von Hydromotoren sowie eine 3.Steuereinheit für freie Anschlüsse. Weitere technische Daten (mit Zwillingsbereifung): L/ B/ H 4890/ 3263/ 2790 mm, Spurweite v/h 1850/ 2796 mm, Gesamtgewicht 6520 kg, Mehr zur ZT 300-Reihe auch auf meiner Sonderseite hier!
 
schön restaurierter ZT 305-A mit kompletter Hangausrüstung Foto: Mirco Lange

schön restaurierter ZT 305-A mit kompletter Hangausrüstung
Foto: Mirco Lange
 

ZT 320-A /ZT 323-A Radtraktor  
Am 19.12.1983 lief im Traktorenwerk Schönebeck die Nullserienfertigung für den ZT 323-A an, er sollte die langfristige Ablösung für die Traktoren  ZT 300/303/305 sollte die ZT 320/323/325 darstellen. Neu waren der Motor vom Typ 4 VD 14,5 12-1 SRW mit 100 PS, und einigen Detailverbesserungen wie Sichelfasen an den Einlaßkanälen der Zylinderköpfe, Änderungen an der Nockenwelle und neue Einspritzdüsen. Der spez. DK-Verbrauch konnte von 240 auf 232 g/kWh gesenkt werden. Neu sind weiterhin die Form, eine neue Bremsanlage (hydraulisch kombiniert) und eine leistungsstärkere Kraftheberregelung. Im Wechselgetriebe gibt es einen Gang, womit nun der Fahr-Geschwindigkeitsbereich bei 1,4-30,7 km/h liegt. Gegenüber dem ZT 300 werden so 6 % mehr Zugkraft aufgebracht und es konnten Anhängemassen bis 30 t bewältigt werden. Die neue Kabine wurde großräumig gestaltet, der Sitz ist luftgefedert, die Lenksäule neigungsverstellbar und die Gangschaltung wurde nach rechts verlegt. Die Hydraulikanlage besteht aus 3 Kreisen: Lenk- und Bedienhydraulik, sowie Arbeits- und Regelhydraulik. Der ZT 320-A hatte nur Hinterradantrieb, und der ZT 323-A Allradantrieb, mit dem nun 14 % mehr Zugkraft gegenüber dem Vorgänger ZT 303 aufgebracht werden konnten. Mit dem sich automatisch über einen sperrbaren Freilauf einschaltenden Frontantrieb erfolgt auch unter schweren Bedingungen eine optimale Zugkraftausnutzung und die Allradbremse war beim ZT 323-A nun serienmäßig. Auch heute sind noch viele dieser Traktoren auf den Feldern unterwegs.*
 
ZT 323-A mit Zwillingbereifung

ZT 323-A mit Zwillingsbereifung

ZT 323-A/M Radtraktor (Meliorationsausführung)  
Der ZT 323-A/M ist eine Ausführung die speziell für den Einsatz vor der Aufsatteldrängrabenfräse B 723A vorgesehen war. Die Schlepper wurden dazu an den VEB Meliorationsmechanisierung Dannenwalde angeliefert und dort umgebaut. Eingebaut wurde ein spezielles Reduziergetriebe mit dem Geschwindigkeiten von 125 - 950 m/h möglich waren. Die Einschaltung des Reduziergetriebes erfolgte über den Schalter "Unterlaststufe", die bei diesem Modell nicht mehr vorhanden war. Äußerlich waren die umgebauten ZT am neuen Schriftzug "ZT 323-A/M" zu erkennen. Es sollen 30-35 Stk umgebaut, und mit je einer Aufsatteldrängrabenfräse B 723A ausgeliefert worden ein.*

Wenn jemand noch weitere Details oder Infos zu dieser interessanten Version hat würde ich mich über eine Mail freuen.
 

ZT 323-A/M mit Umbaunummer 06/88

Dieser ZT 323-A/M (Bj.1988), wurde vmtl. direkt nach
Dannenwalde zum Umbau angeliefert, denn er trug
die Umbaunummer 06/88.
 

ZT 403 Radtraktor ("Serienfahrzeuge")  
Als ZT 403 wurden die Serienfahrzeuge bezeichnet, die Ende der 70er Jahre aus ZT 303 umgebaut wurden. Das Projekt ZT 307 wurde um 1980 wieder aufgegriffen, nachdem eine Anfrage vom VEG Zingst kam. Dort benötigte man leistungsfähigere Traktoren. Da aber Schönebeck dies nicht offiziell machen konnte, denn Schlepper über 100 PS waren der UdSSR vorbehalten, einigte man sich auf eine Kooperation. Das VEG Zingst lieferte dann 1980 3 ZT 303 nach Schönebeck, die dort im Musterbau zum ZT 403 umgebaut wurden. Die 3 ZT 403 liefen dann bis zur Auflösung des VEG Zingst im Jahre 1991. Einen weiteren ZT 403 gab es in der Nähe von Magdeburg in einer LPG, vermutlich wurde auch er im Musterbau in Schönebeck umgebaut. Zwei weitere ZT 403 wurden im Kfl Hildburghausen umgebaut, auch mit Hilfe von Schönebeck, diese wurden aber schon vor der Wende verschrottet. Es blieb dann wohl beim Bau dieser wenigen Fahrzeuge, denn es waren stets zwischenbetriebliche Projekte. Zu einer Großfertigung kam es nicht. Der ZT 403 bekam dann auch die gebremste Vorderachse mit Teilen vom W50, und die größeren Vorderradfelgen und Rädern, die später auch beim ZT 305-A zum Einsatz kamen. Die weitere Ausrüstung dürfte dann voll und ganz dem Modell ZT 303 entsprechen. Der rechts zu sehende ZT 403 hat die Wende überlebt und wurde mittlerweile restauriert. Die Bezeichnung "ZT 403" stand übrigens nachweislich auf einem der Typschilder der umgebauten Zingster ZT!! Mehr zu den ZT der Reihe 300 auch auf meiner Sonderseite hier!*
 
Dieser ZT 403 wurde 1980 in Schönebeck im Musterbau umgebaut. Das Baujahr des

Dieser ZT 403 wurde 1980 in Schönebeck im Musterbau umgebaut. Das Baujahr des "Spender"-ZT 303 war 1977.

ZT 423-A Radtraktor  
Der ZT 423 wurde im Kfl Zerbst in 84 oder 85 Stück hergestellt. Die letzten Exemplare wurden erst im Jahr 1992 ausgeliefert. Der "423" baut im wesentlichen auf den ZT 323-A auf, hat jedoch den Motor vom Häcksler E 280/1 mit 180 PS, der aber vom Kfl Zerbst auf 140 PS eingestellt wurde, um einer Getriebeüberstrapazierung vorzubeugen. Wegen des neuen 6-Zylinder Motors wurde der vordere Rahmen um ca. 35 cm verlängert. In Deutschland dürften noch um die 5 Exemplare existieren, die meisten wurden aber wohl verschrottet und nach Polen und der Ukraine verkauft.*
 

ZT 423 im "sienagrünen"-Farbton
 

 

Import-Traktoren aus der ČSSR

TZ-4K-14 Kleintraktor  HB
Der TZ-4K-14 ist ein Kleinschlepper mit Allradantrieb und Knicklenkung wurde ab etwa 1975 bei Agrostroj Prostejov hergestellt. Zum Antrieb wurde ein 1 Zylinder Zweitakt- Dreikanal- Dieselmotor mit Umkehrspülung vom Typ 1D-90 TA eingebaut, der bei 2200 U/min 14 PS Leistung abgibt. Das Anlassen des Motors erfolgt elektrisch oder mit der Hand. Das Getriebe hat 4 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgänge womit sich Geschwindigkeiten zw. 2,32 - 16,45 km/h Vorwärts und 1,77 - 12,70 km /h Rückwärts ergeben. Vorder- und Hinterachse sind über eine Schwenkgabel miteinander verbunden. Beim Betätigen der Schneckenlenkung wird eine Schwenkung um 45° nach beiden Seiten in horizontaler Ebene ermöglicht. Diese Konstruktion ermöglicht einen Wendekreishalbmesser von 1,90 m bei 700 mm Radspurweite. Eine Schwenkung um 11° nach beiden Seiten in senkrechter Ebene ermöglicht das Gelände vollkommen zu kompensieren. Die Bodenfreiheit am Portal beträgt 250 mm und die max. Hangneigung wird mit 8 - 12° angegeben. Der Achsstand beträgt 1200 mm und die Länge des Fahrzeugs 2750 mm. Zur Ausrüstung gehört eine Hydraulikanlage und eine Zapfwelle die Wahlweise Motor- oder Wegabhängig ist. Diese Kleinschlepper sind auf Grund ihrer robusten Bauweise auch heute bei Hobby oder Kleinbauern noch recht beliebt.*
 

Kleinschlepper TZ-4K-14 C (Ansicht rechts und links)
 

Zetor 50 Super Radtraktor  
Dieser seit etwa 1958 im Traktorenwerk Brno (Brünn) in der CSSR hergestellte Traktor ergänzte einst die 45 PS-Klasse bei den Traktoren in der DDR Landwirtschaft. Der nur auf den Hinterrädern angetriebene Schlepper war eine Weiterentwicklung des Zetor Super, die Leistung des 4 Zylinder-Motor wurde dabei von einst 42 auf nun 50 PS Leistung bei 1650 U/min gesteigert. Das Getriebe hat 4 Vorwärtsgänge und 1 Rückwärtsgang, mit einem Geschwindigkeitsbereich von 1,18 - 27,45 km/h. Auf Wunsch gab es auch eine zusätzliche Untersetzung. Das Ausgleichgetriebe war zusätzlich mit einer Sperre versehen. Die Zapfwelle ist motorgebunden und gibt 540 U/min ab. Die Straßenvariante des Zetor 50 Super besaß aus Ausrüstung eine Hydraulikanlage mit 1 freien Anschluß, das Ackermodell besaß zusätzlich noch einen Kraftheber und Dreipunktaufhängung. Als Sonderausrüstung war auch eine Riemenscheibe mit 250 m Durchmesser erhältlich. Einige dieser Zetor 50 Super wurden später von so manchem Zirkus übernommen und verdienten sich dort ihr Gnadenbrot. Weitere technische Daten: L/ B/ H 3570/ 2310/ 2460 mm, Gewicht 3656 kg, Bereifung v/h 6.50-20 AS Front/ 14-28 AS.*
 
sehr schön restaurierter ZETOR 50 Super, Foto: Jürgen Nattke

sehr schön restaurierter ZETOR 50 Super
Foto: Jürgen Nattke
 

Zetor 5011 Radtraktor  
Der Zetor 5011 ist sozusagen der "Kleine" unter den Zetor`en. Er war das erste Modell dieser Reihe aus der CSSR mit der typischen Kabine. Der Traktor besitzt einen Wassergekühlten 3 Zyl. Motor mit 2696 cm³ und einer Leistung von 33,7 kW. Der DK-Verbrauch wird mit 260 gr/kWh angegeben. Das Getriebe besitzt 10 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge mit Geschwindigkeiten zwischen 1,04 - 23,58 km/h. Die Zapfwelle ist für 540 U/min oder als Wegezapfwelle für 250 - 1330 U/min ausgelegt. Die Hydraulikanlage ist eine "Zetormatic" mit den 3 Regelungsarten Lage- Kraft- und Mischregelung. Die Masse des fahrbereiten Fahrzeugs beträgt 2520 kg. Der Zetor 5011 ist aufgrund seiner Konstruktion  somit nur für leichte Feldarbeiten einsetzbar und wurde überwiegend zum Innerbetrieblichen Transport genutzt. Auch heute sind noch einige Zetor 5011 bei Bauern und Genossenschaften im Einsatz.*
 
Zetor 5011 mit Eigenbaugrubber

Zetor 5011 mit Eigenbaugrubber
 

Zetor 5211 Radtraktor  
Der Zetor 5211 wurde ab 1984 in Brno, in der damaligen CSSR, hergestellt und sollte das Vorgängermodell "5011" ablösen. Am äußeren des Traktors wurde nur die Motorverkleidung geändert und eine Sicherheitskabine vom Typ Agrozet Letovice BK 6011 verbaut. Als Antrieb dient weiterhin der 3-Zyl. Motor mit 45 PS der jedoch eine neue Einspritzpumpe ohne zusätzliche Kaltstarteinrichtung und eine verbesserte Dieselpumpe bekam und nun die Bezeichnung 5201 trägt. Die Kühlung bekam ein neues Thermostat womit die handbediente Blende des Kühlers entfällt, und die Kupplung wird beim 5211 Hydraulisch bedient Für die Zapfwelle stehen 2 Motorgebundene Drehzahlen (540U/min und 1000 U/min) und eine Weggebundene zur Verfügung. Die Hydraulikanlage wurde ebenfalls vom 5011 übernommen, der Außenkreis wurde um einen drucklosen Rücklauf und einen zusätzlichen Mikrofilter erweitert. Auf Wunsch waren lieferbar: Pneumatisch betätigter Drehmomentwandler, Einkreis Druckluftbremse, gefederter Vorderachse und Hydraulische Zughakenkupplung.*
 
Zetor 5211 mit Hublader ND 5-018

Zetor 5211 mit Hublader ND 5-018
 

ZETOR 5245 Radtraktor  
Der ZETOR 5245 ist eine Modifikation des Zetor 5211 und besitzt gegenüber diesem einen Allradantrieb. Der Traktor ist mit einer Nennzugkraft von 9 kN für Arbeiten mit geringem Leistungsbedarf wie Saatbettbereitung, Aussaat, Pflege, Bearbeitung von Kleinflächen u.a. vorgesehen. Die Einsatzgrenze in Hanglagen liegt bei 30 % HN. Der 3 Zylindermotor vom Typ ZETOR 5201 leistet 33 kW bei 2200 U/min. Das Getriebe hat 5 Vorwärts- und einen Rückwärtsgang und dazu eine Langsam- und eine Schnellgruppe was Geschwindigkeiten zwischen 1,34 - 22,92 km/h Vorwärts- und 1,01 - 17,46 km/ Rückwärts erlaubt. Die Lenkung ist mechanisch-hydraulisch. Zur weiteren Ausrüstung gehören eine Zapfwelle mit 540 oder 1000 U/min, ein regelbarer Kraftheber und ein Zugpendel. Weitere technische Daten: L/ B/ H 3650/ 2800/ 1850 mm, Radstand 2115 mm, Spurweite vorn 1500 mm, hinten 1425 - 1800 mm, Gesamtmasse ohne Ballast 3430 kg und mit 3745 kg. Im Prüfbericht von 1986 wurden besonders die erfüllten Bedingungen zum Gesundheits- Arbeits- und Brandschutz erwähnt. Die großflächig verglaste und umsturzfeste Sicherheitskabine ist über Schwingungsdämpfer mit dem Fahrgestell verbunden und bietet so beste Arbeitsbedingungen. Die ZETOR 5245 sind im allgemeinen recht selten, aber dennoch auch heute noch auf den Feldern zu finden.*
 
Zetor 5245

Zetor 5245
 

ZETOR 7245 H (Horal) Radtraktor  
Der ZETOR 7245 Horal bzw. ZETOR 7245T Horal (=Hang) wurde erstmalig 1985 auf der Leipziger Frühjahrsmesse vorgestellt. Es handelt sich hierbei um eine speziell für Hanglagen weiterentwickelte Version des Zetor 7245 aus der Baureihe UR1. Der 3519 kg schwere Schlepper ZETOR 7245 wird angetrieben von einem 4-Zylinder-Dieselmotor mit 63 PS. Das Getriebe hat 10 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge. Die Horal-Ausführung kann in der Wiesen und Weidewirtschaft bis zu einer Hangneigung von 18° eingesetzt werden. Dazu wurden gegenüber des normalen Modells ZETOR 7245 folgende Veränderungen durchgeführt: veränderte Kabine mit zusätzlichen Haltegriffen, breitere Kotflügel, Fahrersitz mit Zweipunktgurt, Neigungswinkelsensor mit opt. und akkustische Anzeige, vergrößerte Spurweite an Vorder- und Hinterachse, breitere Bereifung und Felgen an der Hinterachse, 200 kg Zusatzmassen zur Zugkrafterhöhung, Fronthubwerk und Zapfwelle (max.30 kW übertragbar) zum Betreiben von Frontgeräten, Änderung der Luftzuführung zum Motor sowie Ausstattung mit Lenkhilfe und Lenkungsdämpfer.*
 
Zetor 7245 H

Hier das Turbomodell als Hangvariante, der ZETOR 7245T Horal
 

ZETOR 7745 Radtraktor  
Der ZETOR 7745 ist schon ein "Großer" unter den eigentlich kleinen Zetor`en, denn er ist als Allrad und Turbo-Allrad lieferbar. Er besitzt einen Wassergekühlten  4 Zyl. Reihenmotor mit 70 oder 79 PS bei Turbo bei einer Nenndrehzahl von 2200 U/min. Der DK-Verbrauch wird dabei mit 177 gr/PSh (176 beim Turbo) angegeben. Der Traktor besitzt weiterhin ein Getriebe mit 20 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgängen womit eine Geschwindigkeit von 30 km/h erreicht werden kann. Die Zapfwelle ist genormt und bringt bei 2000 Motor-U/min 540 oder 1000 U/min oder als Wegezapfwelle 5 Geschwindigkeiten rechts- und 1 links drehend. Die Hydraulik ist eine Zetormatik mit 3 Systemen Oberlenkerregelung. Die Hubkraft beträgt 2400kg oder 3000 kg beim Turbo. Serienmäßig ausgerüstet war der Zetor 7745 mit einer hydraulischen Scheibenbremse und Lenkung, automatischer Differentialsperrblock in Fronttriebachse, Hydr. mit Lage- und Mischregelung, ein Zusatzsteuergerät einfach- und doppeltwirkend mit Steckanschluß sowie ein hydraulischen Zusatzhubzylinder um nur einige Wichtige zu nennen.*
 
Zetor 7745 mit Drillmaschine A 591

Zetor 7745 mit Drillmaschine A 591
 

 

Import-Traktoren aus Ungarn

D 4K-B Radtraktor  
Der Traktor wurde in der VÖRÖS CSILLAG Traktorenfabrik Budapest hergestellt. Die ersten Modelle des D4K hatten 65 PS, ab ca. 1964 wurde dann der D4K-B mit dem 6-Zyl. Motor Csepel D 613.15 mit 90 PS (bei 1850 U/min) und elektrischem Anlasser hergestellt. Das Wechselgetriebe ist ein Multipliziergetriebe mit 6 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgeschwindigkeiten. Auf Wusch konnten 4 Kriechgänge eingebaut werden, womit Geschwindigkeiten zw. 4,2-8,6 km/h im Geländegang, 12,0-24,5 km/h im Straßengang, 1,0-5,1 km/h im Kriechgang und 5,0-14,3 km/h im Rückwärtsgang erreicht wurden. Die Vorderachse wurde direkt vom Wechselgetriebe über eine Kardanwelle mittels Zahnradübersetzung angetrieben. Die Lenkung ist eine Globoidschneckenkonstruktion mit hydraulischer Servo-Einrichtung. Der Traktor hat eine auf alle 4 Räder wirkende Druckluftbremse. Die Zusatzeinrichtung des D4k-B sind die Hydraulikanlage mit Kraftheber (2000 kp Hebekraft) und Hydraulikanschlüssen zur Bedienung von Arbeitsgeräten und eine 2 stufige Zapfwelle mit 545 und 991 U/min. Bereits Ende der 70iger Jahre waren die meisten der D 4K-B wieder von den Feldern verschwunden.*
 
liebevoll restaurierter D4K-B

liebevoll restaurierter D4K-B
 

 

Import- Traktoren aus Rumänien

Universal U-302 DTCE IF Radtraktor  
Der UTB U-302 ist einer der "Kleinsten" unter den Universal-Traktoren. Als Motor wurde der 2 Zyl. 4 Takt Dieselmotor vom Typ D-111.057 mit 22,8 kW (31 PS) verwendet. Das max. Drehmoment beträgt 112,7 Nm bei 1400 U/min. Das mechanische Wechselgetriebe mit Gruppengetriebe hat 3+3 Gänge erzielt Geschwindigkeiten zwischen 2,52 bis 25,89 km/h vorwärts. Die Lenkung wurde hydrostatisch mit eigenem unabhängigen Hydraulikkreislauf ausgeführt. Die Zapfwelle bringt Motorgebunden 540 U/min und Weggebunden 0,96 U/1m zurückgelegtem Weg. Die Hydraulikanlage wurde als Regelhydraulik in Blockausführung  mit autom. Lage- und Zugkraftregelung ausgeführt. Dazu gibt es ein hydr. Steuergerät mit 2 Steuereinheiten für Frontlader und zusätzliche Hydraulikanschlüsse. Der Dreipunktanbau mit Kraftheber hat eine max. Hubkraft von 1200 kp. Zur weiteren Ausrüstung gehören: Kies-, Getreide- und Dungschaufel, Heulader und Planierschild. Die Masse des Schleppers beträgt 3420 kg. Viele dieser kleinen Schlepper sind zum Teil noch im Einsatz zu finden.*
 
UTB 302 DTCE IF mit Frontlader

UTB U-302 DTCE IF mit Frontlader
 

Universal U-445 Radtraktor   
Der in Brasov-Romania gebaute Traktor hat einen 3 Zylinder-Dieselmotor mit 45 PS bei 2400 U/min. Das mechanische Getriebe hat 6+2 Gänge, und die Lenkung wurde mechanisch über eine Globoidschnecke mit Rolle betätigt. Die Fußbremse war als trockene Bandbremse ausgeführt, und konnte auch getrennt am Pedal bedient werden. Als weitere Ausrüstung sind eine Zapfwelle mit 540 U/min, eine Hydraulikanlage mit Lage- und Zugkraftregelung und ein Dreipunktgestänge vorhanden. Als weitere "Wunschausrüstung" waren lieferbar: Einachsanhängerkupplung, Hydrostatische- oder Hilfskraftlenkung, und weitere Hydraulikanschlüsse und ein Riemenscheibenantrieb mit 1248 U/min bei Nenndrehzahl des Motors, um die wichtigsten zu nennen. Die "kleinen Rumänen" waren meist in etwas "untergeordneten Diensten" in der Landwirtschaft zu finden, so oft in Stallanlagen, dennoch haben aber auch diese Traktoren Ihren Betrag in der Landwirtschaft geleistet.*
 
U 445 mit eigenwilliger Kabine und Frontschild

U-445 mit Frontschild für den Einsatz im Forst
 

Universal U-445 HC Plantagentraktor  
Eine besondere Ausführung des Universal U-445 ist der "hochbeinige" U-445 HC. Das HC steht vermutlich für das englische "High Crop", sprich "Hohe Kulturen". Damit ist auch der Einsatzzweck schon genannt, die Arbeit in Reihenkulturen, im Obstbau oder Baumschulen. Die technische Besonderheit sind die Portalachsen, die eine Bodenfreiheit von bis zu 1539 mm ermöglichen. Der Antrieb der Hinterachse erfolgt wie bei den Schwadmähern über Kettentriebe. Die Vorderachse ist auch entsprechend verlängert und zusätzlich mit Rohren stabilisiert. Die Gewichte an den Vorderrädern sollen die Fahrstabilität verbessern und ein Aufsteigen verhindern. Damit sich die Höhenangst des Fahrers in Grenzen hält, ist dieses Exemplar mit einem massiven Überrollbügel ausgerüstet. Der 3 Zyl. Motor vom Typ D-115 leistet 45 PS bei 2400 U/min und entspricht damit der Basismaschine U 445. Weitere Daten: L/ B/ H 3330/ 2900/ 3320 mm, Bodenfreiheit 1580 mm, Spurweite vorn 2560 mm und hinten 2480 mm, Radstand 2170 mm, kleinster Wendekreismesser 9660 mm und zul. Vmax 20 km/h.*
 
Universal 445 HC, Foto: Michael Noack

Universal U-445 HC, Foto: Michael Noack
 

Universal U-550 Radtraktor  
Ein weiterer Traktor aus der Universal-Reihe ist der U-550. Er besitzt einen 4 Zylinder-Dieselmotor mit 55 PS bei 2400 U/min. Das Getriebe hat 8 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge, womit Geschwindigkeiten zw. 2,47 und 25,44 Vorwärts und 3,60 und 12,04 km/h Rückwärts erreicht werden können. Ein Zusatzuntersetzungsgetriebe für Kriechgang war als Wunschausrüstung erhältlich und sorgte für weitere Feinabstufungen. Weitere Ausrüstung sind eine Pedalbetätigte Ausgleichgetriebesperre, die Lenkung ist mechanisch über ein Schnecken-Rollengetriebe ausgeführt, die Zapfwelle ist Motor- (540 U/min) oder Weggebunden (1m = 2,26 U). Die Hydraulikanlage ist als Monoblock für automatisch Einstellung der Zugkraft- und Arbeitsstellung ausgeführt. Der Kraftheber mit 3 Punktaufhängung hat eine Hubkraft von 1200 kp. Die U-550 sind Mehrzwecktraktoren, waren aber dennoch meist in untergeordneten Diensten tätig, und sind heute vereinzelt in Stallanlagen oder bei Bauern im Einsatz.*
 
U 550/IF 55-00 mit Fronthublader

U-550 IF 55-00 mit Fronthublader
 

Universal U-650 / U-651 Radtraktor  
Dieser bei Brasov in Rumänien gebaute Traktor wird sogar in modernisierter Form heute noch hergestellt. Der Viertakt Motor mit Direkteinspritzung leistet 65 PS bei 1800 U/min. Das Getriebe hat 5+1 Gänge mit 2 Gruppen als Langsam- und Schnellgang. Die kleinste Geschwindigkeit bei Gang 1/1 war 2,58 km/h und die größte mit Gang 5/2 26,94 km/h. Die Lenkung war als hydr. Servolenkung ausgeführt. Die Zapfwelle konnte Motorgebunden mit 536 oder 630 U/min, oder Weggebunden mit 3,7 U/1m Fahrweg betrieben werden. Als weitere Ausrüstung wurden z.B. angeboten: Zusatzgetriebe für extremen Kriechgang 1,27 / 1,89 oder 0,7 km/h, automatische Regelhydraulik in Blockausführung, Luftdruckbremsanlage für Anhängerbetrieb, hydr. Kraftheber mit Dreipunktaufhängung für max. Hublast von 1100 kg. Vereinzelt sind einige der U-650 oder U-651 heute noch bei Klein-Bauern im Einsatz.*
 
Museal erhaltener Traktor U 651, Foto: Johann Walter

U-651 in einem Agrarmuseum, Foto: Johann Walter
 

 

Import-Schlepper/Traktoren aus der UdSSR

DT-75 Kettentraktor  
Die DT-75 in der ersten Ausführung, erkennbar an dem abgerundeten Fahrerhaus hat einen Wassergekühlten 4 Zylinder-Dieselmotor mit 75 PS bei 1700 U/min. Mit dem mechanischen Getriebe mit 7 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang können Geschwindigkeiten zwischen 5,45 - 11,49 km/h (Vorwärts) und 4,67 km/h (Rückwärts) erreicht werden. Als Anbausystem stand eine Dreipunktaufhängung am Heck zur Verfügung. Eine am Heck angeordnete Getriebezapfwelle konnte 540 U/min liefern. Die DT-75 konnte auch mit einem Drehmoment-Verstärker zur Überwindung schwerer Feldabschnitte ohne Gangumschaltung ausgerüstet werden. Außerdem gab es ein Umsteuer-Untersetzungsgetriebe mit Kriechgang-Untersetzung und außen gelagerte hydraulische Zylinder. Weitere techn. Daten: Spurweite 1330 mm, Bodenfreiheit 326 mm, L/B/H 4675/ 1740/ 2333 mm, Eigenmasse 6050 kg.*
 
DT-75 Raupe mit freien Blick auf den Motor

DT-75 Raupe mit freien Blick auf den Motor
 

MTS-5M und MTS-5L  
Der MTS-5M aus dem Minsker Traktorenwerk dürfte als Vorgänger der bekannten Belarus gelten, was sich auch unschwer leugnen läßt, bei dieser Ähnlichkeit! Die Herstellung erfolgte ab etwa 1958. Der 4 Zylinder Diesel-Motor vom Typ D-40M bzw. D-40L leistete 45 PS bei 4750 U/min. Der MTS-5M hatte einen elektrischen Anlasser mit 3,5 PS und der MTS-5L einen Zweitakt-Benzin-Anlaßmotor mit 10 PS. Das Getriebe hatte 10 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgänge, was Geschwindigkeiten zwischen 1,5 - 22,4 km/h Vorwärts und 1,5-5,2 km/h Rückwärts erlaubte. Die Spurweite der Vorderachse konnte in 6 Stufen zw. 1200 - 1700 mm verstellt werden. Die Lenkung war als Schneckenrollenlenkung ausgeführt. Zur weiteren Ausrüstung zählen Zapfwelle und eine Hydraulikanlage mit Kraftheber und 2 freien Anschlüssen. Für ortsfeste Antriebszwecke konnte der Traktor mit einer Riemenscheibe von 300 mm Ø und 200 mm Breite versehen werden, die an der Hinterwand des Getriebegehäuses angebracht und dann von dem Zapfwellenende mit 820 U/min angetrieben wurde. Weitere techn. Daten: L/B/H 4095/ 1884/ 2373 mm, Bodenfreiheit 450 mm, Leermasse 2750 kg.*
 
MTS-5 mit Häcksler E 069 im Einsatz Foto: Heinz Arnold (†), Slg.Christian Rein

MTS-5 mit Häcksler E 069 im Einsatz
Foto: Heinz Arnold (†), Slg.Christian Rein
 

MTS-50 / MTS-52 Super Radschlepper  

Ab 1970 wurden in der DDR der vom Minsker-Traktorenwerk modifizierten Radschlepper MTS-50 Super und MTS-52-Super angeboten, wobei es sich bei Letzterem um die Allrad-Version handelte.  Nutzerfreundlichstes Merkmal beider Modelle war die erhöhte Motorleistung von 60 PS des nun als D-60 bezeichneten Motors bei einer Drehzahl von 1800 U/min. Äußerlich waren die "neuen" MTS an dem nun eckigen Kühlergrill von den Vorgängertypen zu unterscheiden. Das Getriebe war mechanisch ausgeführt und besaß insgesamt 9 Vorwärtsgänge in 2 Gruppen, womit er Geschwindigkeiten von 2,05 bis 27,30 km/h erreichte. Rückwärts waren 4,40 und 7,50 km/h möglich. Die Lenkung war als Schneckenlenkung mit hydraulischer Lenkhilfe ausgebildet. Die Bremsanlage besteht aus Trockenscheibenbremse die nur auf die Hinterachse wirkte so wie einer Einleiter-Druckluftbremse zum Betrieb von Anhängern. Zur Ausrüstung des Schleppers gehörten: eine Hydraulikanlage mit hydraulischen Raddruckverstärker, Heckkraftheber und 2 freie Anschlüsse, Zapfwelle am Heck, wahlweise 596 U/min Motorunabhängig oder fahrabhängig mit 3,5 U/Fahrmeter. Weitere technische Daten: Spurweite 1200-1800 mm, Hubkraft Kraftheber 800 kg.*
Weitere Unterschiede je nach Modell:

  MTS-50 Super MTS-52 Super
 Länge 3850 mm 3895 mm
 Höhe (an der Verkleidung) 1580 mm 1635 mm
 Höhe (an der Kabine) 2485 mm 2489 mm
 Radstand  2370 mm 2450 mm
 Wendekreishalbmesser 2,5 m 2,7 m
 Masse (leer) 2750 kg 2950 kg
 Masse (betriebfertig) 3000 kg 3070 kg
 Bereifung (vorn) 7,5-20 8,3/8-20
 Bereifung (hinten) 13,6/12-38 und 18,4/15-30 13,6/12-38

 

 

Hinterradgetriebenes Modell MTS-50 Super
 

MTS-570 / MTS-572 Radschlepper  
Die Modellreihe MTS 570 (572=Allrad) ist die Fortsetzung der bekannten MTS-Reihe jedoch mit neugestalteter Kabine. Der Motor vom Typ D-242 leistete 62 PS.*
 
MTS-570 mit TEK-4 Anhänger

MTS-570 mit TEK-4 Anhänger
 

K-700A  
Der K-700A hatte ein mechanisches Stufengetriebe mit 4 Vorwärts- und 2 Rückwärts- Gruppen, es waren 4 Gänge je Gruppe unter Last schaltbar, ohne daß der Kraftfluß unterbrochen wird. Bei Vorwärtsfahrt waren so Geschwindigkeitsstufen zwischen 2,11-30 km/h möglich. Der minimale spezifische Kraftstoffverbrauch lag bei 175 g/PSh. Trotz der vielen neuen Traktoren werden noch heute viele der großen "Gelben" zur Silo-Auffahrung benutzt, was doch für etwas seine "Klasse" spricht.*
 
K-700A mit Heckschiebegabel auf dem Silo

K-700A mit Heckschiebegabel auf dem Silo
 

T-100 Kettentraktor  
Die T-100 Raupe wurde im Traktorenwerk Tscheljabynsk bis in die 70iger Jahre gebaut. In den frühen Jahren der Landwirtschaft wurden die T-100 auch in den LPG eingesetzt, teils mit Planierschild, oder auch als Schlepper zum Pflügen. Angetrieben wurd die Raupe von einem 4-Zylinder Dieselmotor D-108 mit 110 PS der mit einem 17 PS 2- Zylinder 4-Takt Ottomotor angelassen wurde. Das Getriebe war als Wendegetriebe mit 5 Vorwärts- und 4 Rückwärtsgängen ausgelegt. Im 5. Vorwärtsgang erreichte die Raupe immerhin eine Geschwindigkeit von 10,1km/h!! Von der T-100 gab mehrere Ausführungen als Planierraupe (Seilzug = T-100M, Hydraulik = T-100MGP),oder als normaler Raupenschlepper z.B. beim Pflügen im 2er Gespann, oder als Moorraupe mit Sonderfahrgestell und nicht zu vergessen diente die T-100 als Basismaschine für verschiedene Meliorationsmaschinen (von der Meliomat gab es allein 4 verschiedene Versionen). Weitere technische Daten: L/ B/ H 6300/ 3600/ 3055 mm, Masse 12400 kg (alle Angaben mit Planierschild).*
 
T-100, hier in der Ausführung T-100MGP mit hydraulischer Planierschildbetätigung

T-100, hier in der Ausführung T-100MGP mit hydraulischer
Planierschildbetätigung
 

T-150K Radtraktor  
Der T-150K aus Charkow dürfte die erste Generation von Knick- Lenker- Traktoren in der DDR gewesen sein. Das Antriebsaggregat war ein 6-Zylinder Dieselmotor vom Typ SMD-62 mit 165 PS bei 2100 U/min, der mit Hilfe eines 1 Zylinder-Zweitakt-Otto-Motors (13,5 PS bei 4000 U/min) gestartet wird. Zum DK- Verbrauch wurde in Potsdam Bornim folgendes ermittelt: der spezifische DK-Verbrauch beträgt bei max. Motorleistung 241 g/kWh (177 g/PSh), und das Minimum wird im Teillastbereich bei 1680 U/min mit 233 g/kWh (171 g/PSh) erreicht. Das hydromechanische Getriebe hatte 12 Vorwärtsgänge mit Geschwindigkeiten zwischen 1,30....30,10 km/h und 4 Rückwärtsgänge mit 6,60....10,40 km/h. Die Schaltung der Gänge 1-4 in der jeweilige Gruppe erfolgt durch eine hydr. betätigte Lamellenkupplung und ist ohne Leistungsunterbrechung durchführbar. Die Lenkung erfolgt über zwei doppelt wirkende Arbeitszylinder und gestattet ein beidseitiges Einknicken von jeweils 30°, womit Wenderadien von 6500 mm erreicht werden. Die Bremseanlage ist Druckluft- betätigt auf alle 4 Räder, wobei die Radbremsen Backenbremsen sind und die Handbremse eine Bandbremse. Für Anbau- und Anhängegeräte besitzt der Traktor eine wahlweise Zwei- oder Dreipunktaufhängung mit entsprechender Hydraulikanlage, Hubkupplung und Zugschiene. Der Antrieb aller Nebenantriebe erfolgt fahrkupplungsunabhängig. Die Heckzapfwelle kann mit 540 und 1000 U/min betrieben werden. Die Eigenmasse des Schleppers beträgt 7275 kg, und die zul. Anhängemasse 20 t. Das Haupteinsatzgebiet sollte vorwiegend die Bodenbearbeitung mit Pflügen, Scheiben und Saatbettbereitung sein. Auch heute sind mit etwas Glück noch T-150K im Einsatz anzutreffen.*
 
T-150K mit Heckschieber

T-150K mit Heckschieber
 

 

Import-Schlepper/Traktoren aus Jugoslawien

ITM 533 Radtraktor  
Der ITM 533 ist ein lizenzierter Nachbau des Massey - Ferguson FE 35 in rahmenloser Blockbauweise. Die Bezeichnung "ITM" kommt vom Namen der Fabrik, nämlich "Industrija Traktora i Masina". In dem Werk wurden diese Schlepper von 1959 bis ca. 1965 in Beograd (Belgrad) in Jugoslawien gefertigt. Das beliebte und patentierte "Ferguson - System" (Dreipunkt - Kupplung für die verschiedensten Geräte) fand damals durch die Lizenz auch Verwendung. Der 3 Zylindermotor entstand nach Perkins-Lizenz und leistete auf dem Prüfstand 28 PS bei etwa 2000 U/min. Er machte den Traktor in der DDR für den Gartenbau und kleinere LPG vom Typ 1 interessant. Das Getriebe hat 3 Vorwärts- und 1 Rückwärtsgang mit Untersetzung, also 6+2 Gänge, womit folgende Geschwindigkeiten gefahren werden können: Vorwärts Gänge in kleiner Gruppe von 0,51 km/h - 5,65 km/h, Gänge in großer Gruppe von 2,04 - 23,4 km/h, und Rückwärts in keiner Gruppe von 0,69 - 2,75 km/h, und in großer Gruppe von 2,74 - 10,90 km/h. Es gibt 3 Anschlüsse für weitere Geräte, welche bis 175 atü Druck abhalten. Am Heck sind ein Kraftheber und ein Hitchhaken vorhanden. Die Zapfwelle leistet Motorgebunden: 540 U/min bei 1500 U/min des Motors, und Weggebunden pro gefahrenen halben Meter 1 Umdrehung der Zapfwelle (egal welcher Gang), und kann bis zu 25 PS Leistung übertragen. An der Zapfwelle konnte auch eine Riemenscheibe angeflanscht werden, die dann Motorgebunden 662 - 1391 U/min lieferte. Das Gesamtgewicht des ITM beträgt 1440 kg. Als Anbaugeräte gab es zur Erstausstattung des Schleppers einen 2 Schaar - Beetpflug, einen Grubber und einen 1-Achs-Aufsattelanhänger. Zur Verbesserung des Kraftschlusses gab es zum ITM 533 auch ein Halbraupen Fahrwerk.*
Die Bezeichnung ITM stand übrigens auch auf dem Deckblatt der Bedienungsanleitung, die im Nov.1960 zu dem Schlepper erschien! Erst später wurde vom Werk - nachdem es vermehrt Motoren als Traktoren baute - die Bezeichnung IMT verwendet!
 
ITM 533

ITM 533

 

Import-Schlepper/Traktoren aus Polen

 

 

Import-Schlepper/Traktoren aus England

Massey-Ferguson FE 35 (MF 35) Radschlepper  
In der DDR gab es auch einige Massey-Ferguson Schlepper, die in England gebaut wurden. Die Schlepper wurden nicht direkt importiert, sondern wurden auf der agra in Markkleeberg ausgestellt und von dort direkt an Kunden verkauft, so sparte man die Kosten für den Rücktransport. Der Schlepper wurde ab 1956 mit einen 4 Zylindermotor Typ 23C hergestellt. Ab 1957 gab es optional auch einen Perkins-3 Zylindermotor vom Typ A3.152. Die Daten zu den Motoren sind leider immer etwas abweichend. Hier einige Daten der Motoren aus den jeweiligen BA´s.
Motortyp 23C A3.152
Hersteller Fa. Standart Perkins
 Zylinder 4 3
 Leistung (PS) 34 34
 bei Drehzahl (U/min) 1735 1720
 Bohrung (mm) 84,14 91,44
 Hub (mm) 101,6 127
 Hubraum (cm³) 2259 2500

In Deutschland war die Drehzahl gedrosselt um nicht die 20 km/h zu überschreiten, im Ausland lag die Drehzahl bei 2000 U/min und die Leistung damit bei etwa 36 Ps.*
 

FE 35 (Bj. 1958) mit dem 4-Zylinder-Motor vom Typ 23C

FE 35 (Bj. 1958) mit dem 4-Zylinder-Motor vom Typ 23C

Gelegentlich wurde für den Schlepper die Bezeichnung
MF 35 verwendet!
 

* Quellennachweis:
- Prospekte und Bedienungsanleitungen Brandenburger Traktorenwerk
- Prospekte und Bedienungsanleitungen Traktorenwerk Nordhausen
- Prospekte und Bedienungsanleitungen Traktorenwerk Schönebeck
- Prospekte und Bedienungsanleitungen KGT Berlin/ Kfl Lübben
- Prospekte und Bedienungsanleitungen
Agrostroj Prostejov
- Prospekte und Bedienungsanleitungen Zetor Brünn, CSSR
- Prospekte und Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung VÖRÖS CSILLAG Traktorenfabrik Budapest
- Prospekte und Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung UTB Brasov Rumänien
- Prospekte und Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung
Industrija Traktora i Masina
- Prospekte und Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung Massey-Ferguson
- Prospekte und Bedienungsanleitung Bedienungsanleitung Fa.TRAKTOROEXPORT
- Prüfberichte ZPL Potsdam-Bornim

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