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A 182 Traktor-Aufsatteldrillmaschine | |
Die Schlepperdrillmaschine A 182 mit der standardisierten Arbeitsbreite
von 2,50 m (bei 13-23 Reihen) besitzt eine Vorrichtung (Automaten), die folgende Funktionen übernimmt: Einsetzten und Ausheben der Drillhebel und Radspurlockerer, Ein-
und Ausschalten des Antriebes von Sä- und Rührwelle und wechselseitiges Betätigen der Spurreißer. Der Automat wird durch Hebelzug von der auf dem
Laufbrett mitfahrenden Bedienperson oder über Seilzug vom Traktor aus bedient. So konnte unter günstigen Bedingungen der Traktorist alleine
arbeiten. Durch die Arbeit des Automaten wurden die Wendezeiten verringert. Die A 182 konnte wahlweise mit Holzrädern oder Luftbereift gefahren werden.
Der Saatkasten faßte 150 - 180 kg Getreide. Die Regulierung der Aussaatmenge erfolgte über ein Norton-Getriebe. Die Sävorrichtung wird
durch eines der Räder angetrieben. Die Aussaatmengen waren mit Normalsärad 60 - 240 kg/ha bei Getreide, mit Feinsärad 1,5 - 2 kg/ha bei Raps und mit
Grobsärad bis 250 kg/ha bei Bohnen. Die Saatleitungen waren Spiral- oder Teleskoprohre und die Drillschare waren Schleppschare. Die Arbeitsgeschwindigkeit sollte zwischen 5 - 7 km/h betragen. Weitere techn.
Daten: L/ B/ H 2800/ 2800/ 1270 mm, Gewicht 550 bis 670 kg je nach Ausrüstung.* |
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Diese A 182 wird ab und an noch zum Drillen genutzt |
A 188 Zwischenachs-Anbau-Drillmaschine | |
Eines der vielen Anbaugeräte zum RS 09 war diese SAXONIA Anbau- Drillmaschine. Mit ihr konnten alle gängigen Saatgutarten mit günstiger Keimtiefe gedrillt werden. Die Arbeitsorgane konnten vom Fahrersitz aus mühelos bedient und beobachtet werden. Der Antrieb der Sävorrichtung erfolgte über eine weggebundene Zapfwelle. Die Entleerung des Saatkastens erfolgte durch Muldenentleerung. Die Aussaatmenge konnte über ein Stellwerk (Nortongetriebe) reguliert werden. Die Arbeitsbreite betrug 2,50 m, bei einer Reihenzahl zwischen 16 - 24. Der Reihenzwischenraum bei 24 Reihen betrug 10,4cm. Der Saatkasteninhalt wurde mit 100-160 kg Getreide angegeben und die günstigste Arbeitsgeschwindigkeit lag bei 6 km/h.* |
![]() RS 09 mit A 188 am Jahrestag der Vollgenossen 1957 in Fambach/Thür. Foto: H.Arnold (†), Slg.Christian Rein |
A 200 Drillmaschine | |
Mit dieser für den Heckanbau vorgesehenen Drillmaschine können bis 2 ha/h
bestellt werden. Es sollten Traktoren ab 20 PS zum Einsatz gelangen. Die Arbeitsbreite beträgt 2,50 m. Die Arbeitsgeschwindigkeit liegt zwischen
5 - 20 km/h. Das Dosiergetriebe mit 72 Stufen wird über Rollenkette, Zahnrad und Zwischenräder vom rechten Laufrad aus angetrieben. Die
Gesamtbreite der Maschine beträgt 2,90 m und Sie wiegt 400 kg. Der Saatkasteninhalt beträgt 330 Liter, das entspricht 250kg Weizen. Zur
besseren Sicht für den Traktoristen können an der Drillmaschine seitliche Spurreißer angebaut werden, die hydraulisch vom Traktor aus
betätigt werden können.* |
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MTS-82 mit Drillmaschine A 200 |
A 205 Drillmaschine | |
Die Drillmaschine A 205 entstand aus der bekannten und bewährten A 200.
Auch sie ist eine Dreipunktanbau-Drillmaschine und diente zur Aussaat aller
landwirtschaftlichen Kulturen. Vom Saatkasten, der mit einer pendelnden
Rührwelle ausgestattet ist, wird das Saatgut über Einheitsräder
(Doppelnasenrad) und Telekopsaatleitungen den Säscharen zugeführt. Während
die A 200/201 nur federbelastete Schaare besitzen, hat die A 205 als Besonderheit
eine elektrohydraulische Schardruckverstellung, die bei der Firma Franz Kirchberger KG in Bad
Staffelstein Anfang der 1980er Jahre entwickelt wurde. Mit der
Schardruckverstellung (bis 50 N) konnte der Schardruck auf wechselnden Böden
innerhalb eines Schlages angepasst werden. Ein 72-stufiges
Ölbad-Schaltgetriebe dient zur Regulierung der Aussaatmenge. Zur Anpassung
an verschiedene Saatgutformen und -größen können die Bodenklappen und
Absperrschieber im Saatkasten stufweise verstellt werden. Die
Einheitssäräder waren zudem gegen Fein- oder Grobsäräder tauschbar. Der
Antrieb der Säorgane erfolgte über das rechte Laufrad. Zur weiteren
Ausrüstung gehörten Spurreißer und Federzinken zum Auflockern der
Traktorspur oder eine Federzinkenegge. Zusätzlich bestand die
Möglichkeit die A 205 auch ohne Räder mittels Laschen an die Packerwalze
einer Kreiselegge zu flanschen. Über einen hydraulischen Oberlenker konnte
die Maschine zusätzlich in Richtung Schlepper gekippt werden, um den
Schwerpunkt beim Strassentransport in Richtung Traktor zu verlagern.
Auch bei der A 205 kam ein Metallgefrästes Dosiergetriebe mit 72 Abstufungen
zur Anwendung, zudem ließ sich der Scharbalken auswechseln. Nachdem die
Drillmaschinen zu Beginn in Bad Staffelstein nach der Anlieferung
komplettiert wurden, ging man später dazu über die Baugruppen vormontiert
nach Bernburg direkt zur Endmontage anzuliefern. Weitere technische
Daten zur Variante A01: Arbeitsbreite 250, 300 und 330 cm/ Reihensahl max.
35/ Flächenleistung bis 2,6 ha/ Saatkasteninhalt 250 kg/
Zugkraftbedarf ab 3,6 kN/ Gesamtmasse 560 kg/ Arbeitsgeschwindigkeit 5-20
km/h/ Drillhebelpendelausgleich bis 130 mm (+/- 50 mm). Die Abbildung zeigt
die Variante A 205 A21, leider liegen keine Infos zum Unterschied zur
Variante A01 vor. * |
SAXONIA-Drillmaschine A 205 A21 |
A 333 Vollautomatische Kartoffellegemaschine | |
Die vollautomatische Kartoffellegemaschine A 333 wurde beim VEB Bodenbearbeitungsgeräte Leipzig hergestellt. Sie diente zur Reihenpflanzung
von Kartoffeln und konnte gleichzeitig 4 Reihen mit einem Reihenabstand von 62,5 cm legen. Daraus ergab sich eine Gesamtarbeitsbreite von 2,50 m. Dem
Anhängergerät sollte je nach Bodenverhältnissen ein Schlepper mit mindestens 30 PS vorgespannt werden. Die Legeaggregate wurden durch die luftbereiften
Räder angetrieben. Eine mitfahrende Bedienperson regelte den Zufluß der Pflanzkartoffeln von den Behältern in die Legewannen. Zudem betätigte sie
die Bodenwerkzeuge und bediente die Hangsteuerung und überwachte die Arbeit der Legemaschine. Die Arbeitsgeschwindigkeit wurde mit 5 km/h angegeben. Der
Abstand der Pflanzkartoffeln in der Reihe war in 8 Stufen von 26 bis 50 cm einstellbar. Die 2 Pflanzbehälter faßten je 200 kg Kartoffeln. Die Leistung
der A 333 wurde mit 5 ha am Tag angegeben. Weitere techn. Daten: Länge/ Breite/ Höhe 3700/ 2800/ 1700 mm, Bereifung 2x 6.00-36 AM, Eigengewicht ca. 920 kg* |
![]() Vollautomatische Kartoffellegemaschine A 333 |
A 591 Großflächen-Drillmaschine | |
Die A 591 ist nach dem Baukastenprinzip konstruiert. Mit dem SAXIONIA
Säsystem können alle bekannten landwirtschaftlichen Kulturen angebaut werden. Für die Aussaat von Fein- und Grobsämereien verwendet man die
entsprechenden Spezialsäräder. Als Grundrahmen dient eine standardisierte Drillmaschine mit 250 cm Arbeitsbreite. Ein dem
Grundrahmen vorgelagerter verwindungssteifer Tragrahmen trägt 2 ebenfalls standardisierte Drillmaschinen mit 125 cm AB (gesamt 500 cm). Zum Transport
werden die äußeren Teile um 180° nach innen geschwenkt und verriegelt. Der Antrieb erfolgt über die beiden Laufräder, und ein Dosiergetriebe
mit 72 Stufen ermöglicht die Dosierung der Aussaatmengen. Die günstigste Arbeitsgeschwindigkeit liegt bei 8 km/h, womit Leistungen von bis 2 ha/h
erreicht werden können. Der Saatkasten faßt 240-280 kg Weizen.* |
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A 591 Großflächendrillmaschine hinter einem Zetor 7745 |
A 697 Einzelkorn-Sämaschine | |
Diese für den Heckanbau vorgesehene Einzelkornsämaschine ist speziell für die
Zuckerrübenproduktion. Es können bei einer Arbeitsgeschwindigkeit bis 8 km/h und einer Arbeitsbreite bis 540 cm (= 12 Reihen) bis 2,8 ha/h
bestellt werden. Es sollten Traktoren der Zugkraftklasse 1,4 Mp zum Einsatz kommen. Die Säorgane werden zentral auf hydrostatischem Wege
angetrieben, wobei die Drehzahlregelung über ein Bodenrad erfolgt. Die A 697 besitzt einen eigenen, geschlossenen Hydraulikkreis, der sie unabhängig von der
Traktorhydraulik macht. Die Zahnradpumpe der A 697 wird von der Heckzapfwelle des Traktors über eine Gelenkwelle angetrieben. Das Volumen
eines Saatkasten beträgt 12 Liter, und eine komplette Füllung der Maschine reicht für 10-15 ha. Der Straßentransport erfolgt in
Langfahrstellung auf eigenen Rädern, und kann problemlos vom Traktoristen umgestellt werden.* |
Einzelkorn-Sämaschine |
A 950 Kartoffellegemaschine | |
Die 4-reihige A 950 aus dem VEB Landmaschinenbau
Brielow wurde Mitte der 50er Jahre der Landwirtschaft zur Verfügung gestellt. Sie brachte eine erhebliche Erleichterung beim Kartoffellegen und ersparte
weitestgehend die Handarbeit. Der Legeabstand war wahlweise auf 30, 35 oder 40 cm einstellbar. Mittels Becherförderkette werden die
Kartoffeln aus dem Saatgutkasten direkt an den Erdboden gefördert. Die nachfolgenden Zudeckscheiben schließen danach den Boden und formen die Dämme. Die
Luftbereifung verhinderte das Einsinken der 820 kg schweren und zusätzlich mit 450 kg Saatgut
beladenen Maschine. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 4,5 km/h erreichte die A 950 eine Leistung von bis zu 1 ha/h, wobei eine Bunkerfüllung für etwa
1000 m Fahrstrecke reichten. Erforderlich war dazu ein Schlepper mit 15 PS, wobei im Hügelland schon 20 PS gefordert waren. Insgesamt ergab sich eine
Einsparung von 75 % gegenüber dem Pflanzen mit Lochmaschine.* |
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Die A 950 Kartoffellegemaschine an einem Famulus, im Frühjahr |
* Quellennachweis:
- Prospekte und Bedienungsanleitungen Kombinat Fortschritt Landmaschinen VEB Landmaschinenbau Bernburg
- Prüfberichte ZPL Potsdam-Bornim
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