Lastkraftwagen

(geordnet nach Eigenproduktion und dann Importe)

DDR-Produktion

G5  
Der G5 ist ein dreiachsiger allradgetriebener Lkw in Haubenbauweise. Die Herstellung erfolgte in den Jahren 1954 - 1957 beim VEB Kraftfahrzeugwerk "Ernst Grube" in Werdau. Als Motor wurde ein 6 Zylinder-Dieselmotor mit 120 PS verwendet. Das Getriebe war als 5 Gang- Wechsel- Getriebe in Klauenschaltung ausgeführt. Die Vorderachse konnte abgeschaltet werden. Die zulässige Nutzmasse beträgt 5000kg, und die Höchstgeschwindigkeit wurde mit 60 km/h angegeben. Bekannte Aufbauten des G5 sind: der Muldenkipper, Kranfahrzeug, Werkstattkoffer, die Pritsche mit Plane und das nebenstehende Tankfahrzeug. Einige G5 gelangten nach dem vorwiegenden Einsatz bei der NVA auch mit dem Koffer zur Landwirtschaft, und versahen hier als mobile Werkstätten Ihren Dienst. Einige G5 sind auch heute noch auf Fahrzeugtreffen zu bewundern. Im Bild deshalb stellvertretend ein ex NVA Fahrzeug.*
 
G5/1550 als Tankwagen (4000l) der ex NVA

G5/1550 als Tankwagen (4000l) der ex NVA
 

L60 1218 4x4 DSK N  
Der L60 war als Ablösung für den W50 gedacht, und so war der erste L60 1986 auf der Leipziger Herbstmesse zu sehen. Mit dem L60 war ein Fahrzeug entstanden, mit dem der Streckenkraftstoffverbrauch bezogen auf 1t transportierte Nutzmasse, gegenüber dem W50 um rund 15% gesenkt wurde. Als Motor wurde der 6 VD 13,5/12 SRF mit 180 PS verwendet. Eingebaut wurde auch ein neues 8-Gang-Wechselgetriebe mit zusätzlichem Kriechgang für extreme Langsamfahrt (Vmin= 3,0 km/h). Die Schaltung wurde als Doppel-H- Schaltung ausgeführt. Das Fahrerhaus läßt sich nach vorne kippen, um einen besseren Zugang zum Motor und anderen Baugruppen zu bekommen. Wie auch beim W50 war die Kipppritsche abnehmbar, um andere Aufbauten verwenden zu können. Auch die L60 der Landwirtschaft wurden meist mit der Niederdruckbereifung ausgerüstet.*
 
L60 1218 4x4 DSK N mit HW 80 bei der Getreideabfuhr

L60 1218 4x4 DSK N mit HW 80 bei der Getreideabfuhr
 

M 22/S Multicar Futterverteilwagen  
Der Futterverteilwagen Muticar M 22/s des VEB Fahrzeugwerk Waltershausen mit dem Futterverteiler T 036 System Bauch des VEB Landmaschinenbau Frankenberg/Sa., war ein dreirädriges Fahrzeug für die mobile Fütterung in Schweineproduktionsanlagen. Der Antrieb erfolgte mit einem Dieselmotor vom Typ 2 VD 8/8-2 SVL der 15 PS bei 3000 U/min leistete. Der Fahrzeugrahmen ist eine Schweißkonstruktion in den die Hinterachse der bekannten Multicar M 22-Baureihe eingebaut wurde. Die Vorderachse war ungefedert und wurde über 2 Kettenpaare direkt gelenkt. Die Betriebsbremse wirkte hydraulisch nur auf die Hinterachse und die mech. Feststellbremse wirkte auf 1 Rad der Hinterachse. Das Getriebe hatte 4 Vorwärtsgänge (2,9 - 11,3 km/h) und 1 Rückwärtsgang (3,1 km/h). Der Futterverteiler wurde über eine am Wechselgetriebe angebrachte Zahnradpumpe (25 l/min) angetrieben. Weitere techn. Daten: L/ B/ H (mit Schutzdach)  3710/ 1560/ 2060 mm, Radstand 2000 mm, Spurweite hinten 1070 mm, Bodenfreiheit 155 mm, Wendekreisdurchmesser 5650 mm, Leermasse 1250 kg, zul. Achslast v/h 500/ 2500 kg, Nutzmasse 1750 kg.*
 
M 22/S mit Futterverteilaufbau T 036 System

M 22/S mit Futterverteilaufbau T 036 System "Bauch"
 

Robur LO/LD 2002A  
Der in den VEB Zittauer-Robur-Werken hergestellte Lkw LO/LD 2002 (LD = Diesel) hatte als Antriebsaggregat einen 4-Zylinder Ottomotor LO 4/2 mit 75 PS (bei 2800 U/min), oder dem 4 VD 12,5/10-3 SRL Dieselmotor mit 68 PS (bei 2600 U/min). Die zul. Nutzmasse betrug 2,0t. Das Fahrzeug besaß ein 5-Gang Wechselgetriebe sowie ein Verteilergetriebe für Normal- und Geländegang sowie eine zuschaltbare Vorderachse. Die Bremsanlage bestand aus einer hydraulischen Zweikreisbremse mit Unterdruckverstärkung an der Vorderachse. Bedingt durch ihre geringe Nutzmasse waren die meisten "LO/LD" "nur" als Versorgungs- oder Reparaturfahrzeuge mit Werkstattkoffer, oder bei den ACZ mit den Aufbauspritzen im Einsatz. Viele der bei Agrarbetrieben im Einsatz befindlichen "LO" wurden im Laufe der Zeit zu "LD" umgebaut, da Kraftstoff gespart werden mußte, und der LD-Motor wirtschaftlicher zu betreiben war. Zum Einsatz gelangten dabei die russischen Motoren D-240 und D-242. Da die Daten entsprechend der Aufbauten variieren hier nur einige weitere  techn. Daten des Grundfahrzeugs: Vmax LD 75 km/h, LO 80 km/h, Spurweite v/h 1636/ 1664 mm, Radstand 3025 mm, zul. Gesamtmasse 5500 kg, zul. Achslast vorn 2400 mm, hinten 3200 mm (LD) 3100 mm (LO), Bereifung 4x 10-20.*
 
LD 2002A mit D-240 Motor und Werkstattkoffer

LD 2002A mit D-240 Motor und Werkstattkoffer
 

W 50 LA/Z-ND   
Der erste Frontlenker-Lkw vom Typ W 50 rollte am 17.07.65 aus den Werkhallen des VEB Industriewerke Ludwigsfelde. Als Motor wurde der 4 VD 14,5/12-1 SRW mit 125 PS bei 2300 U/min verwendet. Das 5-Gang-Wechselgetriebe ist vom 2. bis 5.Gang zwangsynchronisiert. Die LA-Fahrzeuge besitzen dazu noch eine Allradschaltung, wobei sich bei Einlegen auch die Untersetzung änderte. Vorder- und Hinterachsdifferential sowie das Verteilergetriebe lassen sich einzeln sperren. Die häufigste Variante für die Landwirtschaft ist der W 50 LA/Z-2SK 5 (oder -3SK 5), der 2 oder 3 Seitenkipper, mit einer zul. Nutzmasse von 4,6t und einer zul. Anhängemasse von 16t. Durch Abnehmen der Kipppritsche konnten andere Aufbauten aufgesetzt werden. Die meisten W50 LA der Landwirtschaft besitzen die Bereifung "16-20", auch als Niederdruckbereifung (ND) bezeichnet, die den Bodendruck verringert.*
 
W 50 LA/Z-ND mit EAS-Schwerhäckselaufbau

W 50 LA/Z-ND mit EAS-Schwerhäckselaufbau
 

* Quellennachweis:
- Prospekte und Bedienungsanleitungen VEB IFA Automobilwerke Ludwigsfelde
- Prospekte und Bedienungsanleitungen VEB Robur -Werke Zittau
- Prüfberichte ZPL Potsdam-Bornim

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